Klare Worte
Mit dem fortschreitenden Prozess um Eppstein wird die MeToo Debate nicht nur in den sozialen Medien präsent. Ein Buch, dass sich mit dem Thema befasst, ist „Hazel sagt nein.“
Das Cover scheint recht harmlos. Eine Landschaft mit Wald und See im Hintergrund, vordergründig ein Haus mit Wäsche auf der Leine. Ein scheinbar normales zuhause in einem Vorort. Doch was ist die Geschichte der Bewohner?
Im Buch geht es um Familie Blum. Vater Gus hat eine Professur in Riverburg, wo er mit seiner Familie hinzieht. Allerdings steht das Leben dort unter keinen guten Stern: Tochter Hazel wird am ersten Schultag zum Direktor zitiert , der eine sexuelle Beziehung möchte- ein klares Nein. Aber was sind die Folgen?
Selten hatte ich beim Lesen eines Romans einen so realen Fall vor Augen wie dieses Mal. Jessica Berger Gross gelingt es, mit Fingerspitzengefühl und sprachlichen Geschick die Situationen authentisch darzustellen. Sei es Hazels Sorge um Konsequenzen, die Solidarität oder der Fakt, dass jeder etwas dazu zu sagen hat- hier bleibt kein Thema unausgesprochen.
Spannend finde ich vor allem, wie Hazel sich selbst während des Trubels neu definiert. Erst scheint sie ein gefundenes, verschwiegenes Opfer, wie auch einige Eppstein Opfer wirken, doch dann emanzipiert sie sich und steht für sich ein. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, der sich nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren lässt.
Auch die anderen Charaktere werden authentisch dargestellt. Dies liegt vor allem an der authentischen, gefühlvollen Sprache der Autorin, die es schafft, einzelne Szenen so darzustellen, dass ich sie vor Augen habe.
Was mich allerdings stört sind die präsenten Vorurteile. Fragen wie, ob Hazel richtig handelt oder ob Gus mehr für seinen Ruf tun könnte sowie das Schubladen Denken in seiner Vorlesung lassen mich mit den Augen rollen. Auch, dass die Szenen teils wirr aneinander gereiht scheinen, ist nicht optimal.
Insgesamt gebe ich den Roman rund um Macht und Selbstfindung vier Sterne. Hoffentlich folgen ähnliche Bücher zu den wichtigen Themen- sei es von der Autorin selbst oder jemand anderen.
Das Cover scheint recht harmlos. Eine Landschaft mit Wald und See im Hintergrund, vordergründig ein Haus mit Wäsche auf der Leine. Ein scheinbar normales zuhause in einem Vorort. Doch was ist die Geschichte der Bewohner?
Im Buch geht es um Familie Blum. Vater Gus hat eine Professur in Riverburg, wo er mit seiner Familie hinzieht. Allerdings steht das Leben dort unter keinen guten Stern: Tochter Hazel wird am ersten Schultag zum Direktor zitiert , der eine sexuelle Beziehung möchte- ein klares Nein. Aber was sind die Folgen?
Selten hatte ich beim Lesen eines Romans einen so realen Fall vor Augen wie dieses Mal. Jessica Berger Gross gelingt es, mit Fingerspitzengefühl und sprachlichen Geschick die Situationen authentisch darzustellen. Sei es Hazels Sorge um Konsequenzen, die Solidarität oder der Fakt, dass jeder etwas dazu zu sagen hat- hier bleibt kein Thema unausgesprochen.
Spannend finde ich vor allem, wie Hazel sich selbst während des Trubels neu definiert. Erst scheint sie ein gefundenes, verschwiegenes Opfer, wie auch einige Eppstein Opfer wirken, doch dann emanzipiert sie sich und steht für sich ein. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, der sich nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren lässt.
Auch die anderen Charaktere werden authentisch dargestellt. Dies liegt vor allem an der authentischen, gefühlvollen Sprache der Autorin, die es schafft, einzelne Szenen so darzustellen, dass ich sie vor Augen habe.
Was mich allerdings stört sind die präsenten Vorurteile. Fragen wie, ob Hazel richtig handelt oder ob Gus mehr für seinen Ruf tun könnte sowie das Schubladen Denken in seiner Vorlesung lassen mich mit den Augen rollen. Auch, dass die Szenen teils wirr aneinander gereiht scheinen, ist nicht optimal.
Insgesamt gebe ich den Roman rund um Macht und Selbstfindung vier Sterne. Hoffentlich folgen ähnliche Bücher zu den wichtigen Themen- sei es von der Autorin selbst oder jemand anderen.