MeToo - Nach wie vor aktuell

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lisaliestviel Avatar

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„Hazel sagt Nein“ der Autorin Jessica Berger Gross war für mich ein äußerst lesenswerter Roman über ein weiterhin relevantes Thema. Die Handlung ist zwar insgesamt etwas überspitzt dargestellt, dennoch enthält sie im Kern viel Wahrheit. Zunächst war ich positiv überrascht vom Schreibstil, dieser sorgt für einen regelrechten Sog und auch durch die vollgepackte Handlung wird es an keiner Stelle langweilig. So konnte ich den Roman problemlos in nur 2 Tagen inhalieren. Nach Hazels sehr lautem Nein, ist es besonders spannend wie das kleinstädtische Umfeld reagiert und auch im zeitlichen Abstand zur Tat gelingt der Autorin finde ich ein sehr nuancierter Rundumblick auf unseren Umgang mit Tätern und Opfern. Letztlich hätte ich allerdings nicht damit gerechnet, in welche Richtung sich die Handlung schließlich entwickelt. Was das Ende angeht bin ich auch ein wenig zwigespalten, aber trotzdem ist es nicht unpassend. Irgendwie hätte ich wohl damit gerechnet, dass die Lektüre unbequemer daherkommt und nicht so humorvoll und unterhaltsam ist. Trotzdem verliert sich aber zum Glück die Ernsthaftigkeit nicht, denn es wird deutlich MeToo ist an so vielen Stellen noch relevant. Lasst euch bitte nicht vom etwas plakativen Klappentext abschrecken, es verbirgt sich mehr Tiefe hinter den Seiten, als dieser vermuten lässt. Auch deshalb mag ich das Buch gerne weiterempfehlen und vergebe 4 1/2 Sterne dafür.