Der Roman ist trotz des grauenvollen Vorfalls und damit des schweren Themas auf eine Art erfrischend - denn was ich noch nie gelesen habe, ist, dass die Protagonistin sofort und klar NEIN sagt. Und es dann auch noch der Familie erzählt, statt es wochenlang zu verheimlichen. Der Mut, für das einzustehen, was einem wichtig ist, und das auch zu kommunizieren (wenn auch manchmal erst nach kurzem Zögern), zieht sich durch das Buch und ermutigt, die eigene Kommunikation zu überdenken. Mit einem unglaublichen Fingerspitzengefühl und gleichzeitig einer präzisen Klarheit, führt die Autorin uns durch das Leben von Hazel und ihrer Familie. Ohne die großen Klischees der Patriarchats-liebenden und Feminismus-ablehnenden Familienmitglieder, die aneinandergeraten. Stattdessen mit einem Konsens und den echten zarten Reibereien, die entstehen, wenn unterschiedliche Lebensrealitäten trotz vereinter Meinung aufeinandertreffen. Auf jeden Fall eine große Leseempfehlung!