Headhunter

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thursday33 Avatar

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„Headhunter“ ist das erste Buch, das ich von Jo Nesbo gelesen habe. Vergleiche mit seinen Harry Hole-Krimis kann ich daher nicht anstellen, aber so konnte ich das Buch unvoreingenommen lesen.

Die Story fand ich im Großen und Ganzen spannend. Die Geschichte startet mit einem Prolog, in dem der Ich-Erzähler in einem verunglückten Auto liegt und erzählt, wie er da hingekommen ist. Roger Brown, Norwegens erfolgreichster Headhunter, klaut mit einem Komplizen nebenher wertvolle Kunstwerke aus den Wohnungen der Leute, die er vermittelt, um damit den nicht gerade billigen Lebensstil seiner Frau zu finanzieren. Bei einer Vernissage in der mit eben diesem Geld gekauften Galerie stellt ihm seine Frau den holländischen Topmanager Clas Greve vor, der zufällig grade ohne Anstellung ist. Roger kommt der Holländer wie gerufen, denn zum einen sucht er grade jemanden, um eine Spitzenposition in einer Firma zu besetzen, zum anderen stellt sich heraus, dass Greve beim Renovieren der Wohnung seiner Großmutter einen seit dem zweiten Weltkrieg verschollenen Rubens gefunden hat. Getrieben von der Aussicht auf ein paar dringend benötigte Millionen steigt Roger ganz nach seinem üblichen Beuteschema in die Wohnung ein, um den Rubens zu klauen. Ab hier geht dann alles gründlich schief.

Das Buch liest sich flüssig, so dass ich es nach einem Tag durch hatte. Allerdings bin ich mit keinem der Charaktere so richtig warm geworden. Brown ist ein ziemlich arroganter und wenig sympatischer Typ, der seine Kandidaten nach einer FBI-Verhörmethode vernimmt. Wahrscheinlich muss man so sein, um seinen Job zu machen. Seine Frau bleibt ziemlich blaß und wirkt wie verzogene Großstadtzicke. Greve wirkt auf mich ein bißchen konturenlos, ebenso Lotte, Rogers Geliebte. Das Ende finde ich ein bißchen unglaubwürdig, ganz so dumm dürften die Ermittlungsbehörden dann wohl doch nicht sein ...

Insgesamt ist das Buch aber eine gute Sommerunterhaltung.