Headhunting mal anders

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„Headhunters“ von Jo Nesbø ist ein genauestens durchkalkulierter und durchgetakteter Roman, bei dem alle Erzählschritte unerbittlich wie ein Zahnrad ineinander greifen.
Die Geschichte rund um den Headhunter Roger Brown nimmt den Leser bereits mit seinem unterkühlten, minimalistischen Prolog gefangen und lässt ihn erst nach 300 atemlosen Seiten wieder tief durchatmen.
Dass Jo Nesbø das Schreiben beherrscht, hat er nicht zuletzt mit seinen großartigen Harry-Hole-Romanen bewiesen, doch hier wird alles noch einmal zusammengedampft und konzentriert, was die Faszination der Romane Nesbøs ausmacht: Schnelles Tempo, raffinierte Handlung und psychologisch sehr gut durchdachte Protagonisten.
Wenn man auch etwas enttäuscht sein mag, falls man einen Thriller á la Harry Hole erwartet hat, sollte man bedenken, dass Headhunter ein Standalone Roman ist, der eine andere Facette des schriftstellerischen Könnens Jo Nesbøs zeigt und der trotz einiger kleiner unplausiblen Stellen am Ende den Leser in seinen Bann zieht – von mir gibt’s eine uneingeschränkte Empfehlung! H