Wer jagd hier wen?

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schlumeline Avatar

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Der Autor:

Jo Nesbø, 1960 geboren, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Seine Krimiserie um Kommissar Harry Hole wird in über dreißig Sprachen übersetzt und ist auch international längst ein Bestseller. _Headhunter_ ist sein neuester Thriller. Sämtliche Einnahmen aus diesem Roman fließen in eine von ihm gegründete Stiftung, die sich für die Bekämpfung von Analphabetismus bei Kindern einsetzt. Jo Nesbø lebt in Oslo.

 

Der Sprecher:

 

Johannes Steck, dem breiten Publikum vor allem als Fernsehschauspieler bekannt, gehört dank der Virtuosität seiner Stimme zu den erfolgreichsten deutschen Hörbuchsprechern. 2009 erhielt er die Goldene Schallplatte für seine Lesung von Simon Becketts Thriller „Die Chemie des Todes“.

 

Die Geschichte:

 

Roger Brown ist Headhunter, aber nicht irgendein Headhunter, nein: Er ist der Beste! Er weiß was Firmen wollen und durchschaut mit seinem siebten Sinn jeden Kandidaten. Nur so konnte er an die Spitze gelangen. Rogers Frau Diana hat eine Galerie und die Beiden führen ein Leben auf hohem Niveau, das finanziert werden muss. Also hat sich Roger eine Nebentätigkeit gesucht: Er stiehlt bekannte Kunstwerke und hat natürlich durch seine Ehefrau die besten Beziehungen. Mit Clas Greve, den Roger Brown, auf einer Vernissage in der Galerie seiner Ehefrau kennen lernt, scheint der Headhunter zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Clas könnte der geeignete Kandidat für eine Führungsposition bei einem Kunden Rogers sein und außerdem verrät Clas Roger, dass er im Besitz eines bekannten, bislang verschollenen, Gemäldes von Rubens ist. Mit dem Diebstahl des Bildes jedoch beginnt Rogers Welt zu zerbrechen. Er wird vom Jäger zum Gejagten, vom geliebten Ehemann zum betrogenen Ehemann, vom Besten zum Zweit- oder Drittbesten oder scheint das nur so? Kann es wirklich sein, dass es hier nur um das gestohlene Bild geht, oder steckt hinter der Person Clas Greve, die fortan den Headhunter jagt, viel mehr?

 

Die Handlung der Story ist einfach grandios. Als Leser hat man das Gefühl von einem Höhepunkt zum nächsten zu gelangen und weiß schon bald nicht mehr wer hier tatsächlich gut oder böse ist. Alles scheint miteinander zu verschmelzen und dennoch ist Roger Brown immer derjenige, dem man doch die Stange hält, egal was er auch tut. Vielleicht liegt das auch daran, dass gerade Rogers Gefühle durch die Erzählung in der Ich-Perspektive, also aus seiner Sicht, so eindringlich auf den Leser wirken.

 

Ähnlich wie in seinen Harry Hole Krimis ist Jo Nesbøs Sprache hier derb und direkt. Dies passt aber ganz deutlich zur allgemeinen Stimmung, die dieser Thriller aufbaut. Von einer Welt, in der alles zu stimmen scheint, verwandelt sich Rogers Leben in ein einziges Chaos. 

 

Das Hörbuch wird gesprochen von Johannes Steck. Diesem gelingt es sehr gut die merkwürdigen Ereignisse, mit denen sich Roger Brown konfrontiert sieht, aus dessen Sicht zu schildern. Dabei wird auch die Gefühlswelt des Protagonisten sehr deutlich.

 

Eine rundum gelungene gekürzte Lesung des Buches Headhunter von Jo Nesbø.