Wie man Führungspositionen besetzt

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buecherfan.wit Avatar

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Roger Brown ist Headhunter, der beste weit und breit. Wenn er seinen Auftraggebern einen Kandidaten empfiehlt, wird dieser auch eingestellt. Er wendet bei den Bewerbungsgesprächen das neunteilige Verhörmodell des FBI an und verfügt über sehr viel Menschenkenntnis. Da er und seine Frau Diana ständig über ihre Verhältnisse leben, hat er einen Nebenerwerb als Kunstdieb. Dabei hat er einen Komplizen bei einer Sicherheitsfirma, der ihm die Schlüssel zu den Wohnungen und Häusern der Bewerber beschafft, die wertvolle Gemälde ihr eigen nennen. Eines Tages gerät er an einen ebenbürtigen Gegner, den Holländer Clas Greve. Greve hat einen militärischen Hintergrund, kennt alle Verhörtechniken und ist absolut skrupellos. Ein gnadenloser Kampf beginnt - mit vielen überraschenden Wendungen und einem Schluss, den ich so nicht erwartet hätte.

Für mich war es der erste Roman von Jo Nesboe. Deshalb fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten mit der Harry-Hole-Serie, und es gibt von daher auch keine Enttäuschung. "Headhunter" ist ein sehr lesbarer, spannender, gut geschriebener Roman mit einigen etwas unwahrscheinlichen Wendungen. Die Charakterisierung der Figuren hat mir gefallen, und es stört mich nicht, dass Roger Brown arrogant, sehr von sich überzeugt und manipulativ, also keineswegs besonders sympathisch ist. Eigentlich gibt es auch sonst niemand, der aussschließlich sympathisch und gut ist - nicht die Ehefrau, nicht die Geliebte, ja nicht einmal die Polizei oder der Moderator beim Fernsehen.

Mich hat der Roman sehr gut unterhalten. Er war mit Sicherheit nicht mein letzter Nesboe.