Healthy Hacks

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lulu Avatar

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Alina Walbrun, bekannt als Doc Alina auf Instagram, hat ihr erstes Buch herausgegeben und verspricht 101 Hacks, die dich sofort gesünder machen. Weil ich kein Freund langer wissenschaftlicher Ausführungen bin, nach denen ich zwar schlauer bin, aber Probleme in der praktischen Umsetzung habe, hoffte ich hier auf schnelle und unkomplizierte Hilfe. Die Gliederung in verschiedene Kapitel zu den Themen Hormone, Darm, Mental Health, Haut, Entspannung, Ernährung, Supplements, Bewegung und Schlaf gibt dann auch schon einen Überblick über die Vielfalt der angesprochenen Themen, und lässt auch eine selektive Lektüre der Kapitel zu den Bereichen zu, in denen ich Handlungsbedarf vermute.

Durch ihre Tätigkeit als Influencerin hat Alina Walbrun ein gutes Gespür dafür, wo Unklarheiten bestehen bzw. wo widersprüchliche Empfehlungen in den sozialen Medien zu Unsicherheiten führen. So stellt sie sich den Fragen, die beim interessierten Laien aufkommen: Ist vegane Ernährung grundsätzlich gesünder? Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Proteinpulvern? Insbesondere das letzte Kapitel zum Thema Mythencheck bringt vieles kurz und knackig auf den Punkt, was eher widersprüchlich diskutiert wird und für Verwirrung sorgt.

Im Text finden sich teils anspruchsvolle Ausführungen wie z.B. gleich am Anfang die Hallmarks of Aging, aber manches wird auch recht dürftig erklärt, so dass es nicht wirklich nachvollziehbar ist. Insbesondere im Kapitel über Supplements wird einiges nur kurz angerissen, wissenschaftliche Hypothesen in den Raum gestellt, aber nicht wirklich ausgewertet. Zuerst dachte ich, dass Alina Walbrun hier eitel mit ihrer Belesenheit prahlt, ohne aber noch zur Auswertung der Datenlage zu kommen. Einige Seiten später überwog aber der Eindruck, dass sie hier absichtlich nicht zu viel verrät, weil sie es vorzieht, die Leser die Einnahme der Produkte der Firma Onegevity zu empfehlen, deren Gründerin sie ist. Hier macht sie also eindeutig ziemlich unverhohlen Werbung in eigener Sache, was auch manch andere Empfehlungen wie etwa das Loblied auf Matcha relativiert. Steht hier wirklich das gesundheitliche Interesse des Lesers im Vordergrund oder das geschäftliche der Autorin? Schade, diese unglückliche Vermischung mindert mein Vertrauen in die Glaubwürdigkeit und führt in der Bewertung des Buches zu einem Punkteabzug.