Der Rote Falter

Also das Cover war schon mal ein absoluter Blickfang düster, magisch und irgendwie elegant, genau nach meinem Geschmack. Die Welt, die uns hier erwartet, ist äußerst spannend: Früher hatten Hexen das Sagen, doch jetzt herrscht die Blutwache und macht gnadenlos Jagd auf jede einzelne Hexe und mittendrin Rune. Sie ist nicht nur selbst eine Hexe, sondern auch eine clevere Patriotin und genau deswegen muss sie ihre Kräfte verstecken. Tagsüber spielt sie die charmante, wohlhabende junge Frau, und nachts wird sie zum „Roten Nachtfalter“, um heimlich andere Hexen zu retten. Allein dieser Kontrast hat mir richtig gut gefallen! Besonders spannend fand ich die Dynamik zwischen ihr und Gideon Sharpe dem berühmtesten Hexenjäger überhaupt. Rune versucht, ihn auszuspionieren, aber irgendwie scheint er ihr Spiel recht schnell zu durchschauen... oder steckt da doch mehr dahinter? Vielleicht sogar echte Gefühle? Das Hin und Her der beiden war auf jeden Fall ein Highlight. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Runes und Gideons Sicht, was ich richtig toll fand. Man bekommt einen sehr guten Einblick in die Gedanken und Beweggründe, vor allem Gideon fand ich überraschend vielseitig. Anfangs geht es eher ruhig los, manches war für meinen Geschmack auch etwas vorhersehbar. Ich hätte mir da zu Beginn etwas mehr Tempo und Überraschung gewünscht. Aber: Die Figuren haben es mir total angetan. Nicht nur Rune und Gideon, auch die Nebencharaktere hatten Tiefe und eigene Persönlichkeiten. Vor allem die Gespräche zwischen Rune und Alex waren total lebendig und haben sich richtig natürlich angefühlt. Was mir auch gefallen hat, kein klassisches Schwarz Weiß Denken. Jede Handlung basiert auf bestimmten Erfahrungen, was die Story glaubwürdig und nachvollziehbar macht.
Der Schreibstil war einfach angenehm, super atmosphärisch, aber nie übertrieben. Das World-Building war auch gut gemacht, viele kleine Details, so dass die Welt lebendig gewirkt hat. Daher kann ich die Geschichte für Fantasy Liebhaber nur empfehlen.