Hexenjagd - Intrigen - Anziehung

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Kristen Ciccarelli entführt uns mit Heartless Hunter in eine faszinierende, düstere Fantasywelt, in der Hexen gnadenlos verfolgt werden. Mittendrin steht Rune, die als roter Nachtfalter heimlich Hexen rettet, während sie tagsüber ein oberflächliches Leben in der Elite der „Neuen Republik“ vortäuscht. Ihr gefährliches Doppelleben bringt sie ausgerechnet Gideon Sharpe näher – einem der gefürchtetsten Hexenjäger. Zwischen den beiden entspinnt sich ein packendes Katz-und-Maus-Spiel, das von Misstrauen, Anziehung und innerer Zerrissenheit geprägt ist.

Besonders gefallen hat mir Rune als Protagonistin. Sie ist mutig, verletzlich und voller Widersprüche, was sie sehr greifbar macht. Gideon wirkte anfangs wie der typische kaltherzige Jäger, doch mit jeder Seite offenbart er mehr Tiefe und innere Konflikte. Diese Dynamik macht die Beziehung zwischen den beiden spannend, wenn auch manchmal etwas vorhersehbar. Gerade das Enemies-to-Lovers-Element ist hier gelungen umgesetzt, da beide Figuren wirklich als Gegenspieler starten und sich nur langsam annähern.

Das Magiesystem fand ich originell: Hexen wirken ihre Kräfte durch Blut, was der Geschichte eine dunkle, atmosphärische Note verleiht. Auch wenn das Worldbuilding stellenweise etwas knapp bleibt, reicht es völlig, um die beklemmende Stimmung und die Gefahren der Welt greifbar zu machen.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig, die Kapitel kurz und mit wechselnden Perspektiven erzählt – perfekt, um „noch schnell ein Kapitel“ weiterzulesen. Manche Wendungen konnte man zwar früh erahnen, dennoch blieb die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Heartless Hunter ist ein packender Reihenauftakt mit einer starken Heldin, einem faszinierenden Gegenspieler und einer düsteren Atmosphäre. Kleine Schwächen im Worldbuilding und ein teils vorhersehbares Ende trüben das Lesevergnügen kaum. Für mich ein fesselndes Highlight, das neugierig auf Band 2 macht.