Drehbuch statt Roman

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
frau_ke Avatar

Von

Heat 2 ist die Roman-Fortsetzung eines Films aus dem Jahre 1995. Der Prolog schlägt die Brücke zum Film und erleichtert somit allen, die den Film nicht kennen, den Einstieg in die Geschichte. So weit, so gut. Doch alle, die jetzt denken, dass die Geschichte dort anknüpft, wo der Film aufhört, irren. Der Roman besteht auch mehreren Teilen und Handlungssträngen, die zwar am Ende irgendwie zusammenkommen, aber bis dahin ist es ein langer Weg. Ich wollte „unterwegs“ mehrfach abbrechen, weil es mir einfach zu langatmig war.

Manche Szenen sind derart detailliert beschrieben, dass man denken könnte, man liest ein Drehbuch - kein Wunder, der Autor ist ja eigentlich auch Drehbuch-Autor... Leider ziehen sich auf diese Weise viele Kapitel zäh in die Länge, so dass nur selten wirklich Spannung aufkommt. Und wenn, dann geht es brutal und sprachlich etwas abgedroschen zur Sache.

Fazit: Die Idee, einen Film als Buch fortzusetzen, ist gut, die Umsetzung aber leider nur mangelhaft. Vielleicht war das Vorhaben, so viele Nebengeschichten und Personen unter einen Hut zu bekommen, etwas zu ambitioniert. Weniger, wäre in diesem Fall mehr gewesen. Das Buch ist wie im Klappentext beschrieben „herausfordernd“ - angesichts der Vielzahl handelnder Personen und Erzählstränge bzw. Zeitsprünge. „Atemberaubend“ trifft leider nur stellenweise zu.