Eine bewegende Saga

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rosenfreund Avatar

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Hanni Münzer hat einen mitreißenden Auftakt zu ihrer neuen Familiensaga geliefert. Cover und Titel passen sehr gut zu dieser spannungsgeladenen Erzählung, die aber auch viele beschauliche Elemente enthält. Besonders die gelungene Beschreibung des Ortes Petersdorf, indem Laurenz und Annemarie ein ruhiges Leben führen, ganz anders als Laurenz, der aufstrebende, junge Komponist es sich vorgestellt hat. Aber er muss den elterlichen Bauernhof übernehmen. Im Laufe der Jahre bekommen sie zwei sehr unterschiedliche Töchter die hochbegabte Kathi und die unheilbar kranke, behinderte Franzi.
Da der Roman viele historische Details enthält, fühlte ich mich besonders angesprochen. Besonders, weil stark geistig behinderte Menschen von den Nazis als „ nicht lebenswert“ eingestuft wurden, hochbegabte jedoch stark gefördert und ausgenutzt wurden, wenn sie für die nationalsozialistischen Machenschaften von Nutzen. Der Zweite Weltkrieg steht vor der Tür, Breslau ist noch deutsch. Was werden die Wirren des Krieges mit sich bringen?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Besonders hat mir die Strukturierung in kurze Kapitel gefallen.
Hanni Münzers außergewöhnlich und sehr sympathische Charaktere sind sehr gut beschrieben. Dieser sehr gut recherchierte Roman hat mit gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, in dem sicherlich noch viele offene Fragen beantwortet werden.
Hier ein Debüt mit Suchtcharakter!