Gelungener Auftakt einer Saga über eine schlesische Familie

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Breslau: Zwischen den beiden Weltkriegen muss der junge Komponist Laurenz Sadler den elterlichen Bauernhof übernehmen, da er der einzige überlebende Sohn seiner Eltern ist. Er kommt mit seiner frisch angeheirateten Frau Annemarie zurück – und ahnt nicht, dass sie ein großes Geheimnis verschweigt. Bald stellen sich zwei Töchter ein, die hochbegabte Kathi und die an einer seltenen Krankheit leidenden Franzi. Wie alle anderen Familien im Ort muss auch die Familie Sadler sich in stürmischen Zeiten behaupten…

Das Leben einer schlesischen Familie dicht an der polnischen Grenze gibt viel Stoff her für eine Geschichte, die zu Herzen geht. Das Buch ist der Auftakt einer Familiensaga, die mit viel Hintergrundwissen vom Leben im schlesischen Grenzgebiet erzählt. Die Protagonisten haben eigentlich nicht viel am Hut mit dem Krieg, der ihren Frieden bedroht, und dennoch werden die Bewohner des Örtchens Petersdorf hineingezogen in den Sturm, der über die Welt hinwegzieht. Die einzelnen Protagonisten sind sehr individuell gezeichnet, man merkt die Liebe zum Detail, die die Autorin Hanni Münzer beim Schreiben des Romans begleitet hat. Eine Karte sowie ein Personenregister helfen beim ersten Orientieren im Buch, weitere wichtige Hintergrundinformationen werden nach der Erzählung selbst noch angefügt. So entwickelt sich eine Geschichte, die sich in die historischen Gegebenheiten einfügt und einen Einblick gibt in das Leben einer schlesischen Familie mit all den Wirren des Krieges. Die Geschichte wird fortgeführt, der nächste Band ist bereits in Arbeit, und am liebsten möchte man sofort weiter lesen.

Diese spannende Geschichte zeigt Geschichte hautnah und ist sehr flüssig geschrieben, so dass ich sie gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.