Toller Teil 1 einer Familiensaga

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Ich habe schon einige andere Bücher von Hanni Münzer gelesen, aber ihr neuer Roman „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ ist für mich bis jetzt ihr bester. Nicht nur der akribisch recherchierte Hintergrund beeindruckt, sondern auch die Tatsache, dass die Geschichte unglaublich spannend und bewegend ist. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Familie Stadler, die einen Bauernhof an der deutsch-polnischen Grenze bewirtschaftet. Laurenz hat als einziger Sohn den ersten Weltkrieg überlebt, aus dem sein Vater als Kriegsversehrter zurückgekehrt ist. Zum Entsetzen seiner Mutter Charlotte bringt Laurenz Annemarie mit, die er ohne Wissen der Familie geheiratet hat und die ein düsteres Geheimnis umgibt. Ihre Erstgeborene Tochter Katharina ist ein hochintelligentes Kind, das sich jedoch auch rührend um seine kleine Schwester, die an der seltenen Krankheit Sklerodermie leidet, kümmert. Als der zweite Weltkrieg ausbricht zerbricht die Familienidylle und Kathi wird vor mehr als eine schwierige Entscheidung gestellt.
Mich hat das Buch tatsächlich von Anfang an sehr begeistert. Die Protagonistin und auch ihre kleine Schwester sind wirklich sehr besonders. Einzig die Geschichte um ihre Mutter Anne-Marie, die im Laufe des Buches langsam aufgedeckt wird, ist am Anfang etwas verwirrend. Ich denke, da wird der Leser aber den Schlüssel zur letztendlichen Aufdeckung erst im Teil 2 der Familiensaga erhalte. Ich habe mit der Familie Sadler mitgelitten und Hanni Münzer gelingt es hervorragend die Kriegsgreuel zu beschreiben, ohne zu überziehen oder ins Kitschige abzudriften. Für mich einer der stärksten Romane diesen Jahres, auf dessen Fortsetzung ich mich schon sehr freue.