Inspirierend

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katrinb Avatar

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Ich bewundere Frau Trinkwalder, ihr soziales Engagement, ihre Energie und ihre Kraft. Sie hat es geschafft, ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen und gibt dabei Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Chance haben, einen Lebenssinn und eine Aufgabe. Das Klima in ihrer Firma ist von Wertschätzung, Respekt und Mitmenschlichkeit bestimmt - davor ziehe ich meinen Hut.
Ihr Buch konnte mich allerdings weniger überzeugen. Es scheint, dass sich die Autorin alles Mögliche, was sie bewegt, bekümmert und aufregt, von der Seele schreiben wollte. Die Globalisierung, die Kälte im Umgang miteinander, der Egoismus der Menschen, das Profitstreben, die Technisierung, mit der nicht alle Schritt halten können - das alles prangert die Autorin auf den knapp 200 Seiten wieder und wieder an. Am Anfang ist das noch ganz interessant zu lesen, aber auf Dauer ermüdet es. Vor allen Dingen, weil all das nicht neu ist, sondern oft in Form von Plattitüden und Allgemeinplätzen daherkommt.
Ermüdend finde ich auch, dass die Autorin ihre Mitarbeiter*innen permanent als "meine Ladies und Gentlemen" tituliert. Obwohl es wahrscheinlich respektvoll gemeint sein soll, wirkt es auf mich ziemlich herablassend.
Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Im Großen und Ganzen war der Gesamteindruck des Buchs positiv. Frau Trinkwalder zeigt, dass jeder einzelne etwas bewegen und dazu beitragen kann, die Gesellschaft ein bisschen lebenswerter zu machen.