Das ewige Gestern
Das Buchcover zeigt ein ländliches Idyll, wenn da nicht in grellen Farben übergroß der Schriftzug Heimat stehen würde. Jana, frisch aufs Land gezogen, freundet sich mit Karolin an und leise, ganz leise werden die Töne nach rechts gezogen. Spannend, wie Heimat immer einen sehr persönlichen Bezug hat und wie Sozialisation und Verortung tradiert ist und zwei Frauen sich begegnen und Unterschiede deutlich werden und zwischen Anziehung, Bewunderung das bisherige Selbstverständnis von Jana aufweicht. Spannend, ob Hannah Lühmann dieses emotional besetzte Minenfeld des Rechtsaußenseins in ein vorurteilsfreies Erzählen bringt und dabei doch ihre eigene Verortung nicht vergisst. Kann man dieses Thema ohne eigenen deutlichen Standpunkt als Schriftstellerin überhaupt in einen Roman packen? Ich bin neugierig darauf.