Eigentlich habe ich mittlerweile genug von den vielen Büchern, in denen junge Paare oder Familien aufs Land ziehen und feststellen müssen, dass das Leben dort nicht so wunderbar romantisch abläuft, wie sie es sich vorher ausgemalt haben. Auch "Heimat" von Hannah Lühmann ähnelt diesen Romanen, von denen ich schon so viele gelesen habe, auf den ersten Blick sehr. Was ihn für mich dennoch interessant macht, ist die Beschäftigung mit dem Thema "Trad Wives" und ich bin sehr gespannt, wie das Thema im weiteren Verlauf des Romans behandelt werden wird. Interessant finde ich schon mal, dass die Protagonistin Jana ihren Job aus freien Stücken gekündigt hat und ihr Mann das alles andere als positiv sieht, sie also nicht in die Rolle der Hausfrau drängt. Auch, dass die dritte Schwangerschaft nicht geplant war, macht die Handlung interessant. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, die Beschreibungen wirken sehr realistisch und man kann sich gut vorstellen, dass sich die Situationen genauso immer wieder überall ereignen. Mir fehlen jedoch stilistische Elemente, die den Text von der Masse der Gegenwartsromane abheben. Dennoch würde ich mit Lühmanns Roman gerne die Chance geben, mich zu überraschen.