Konflikte in der Gesellschaft und im Privaten

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Hannah Lühmanns Heimat verspricht ein spannungsgeladenes Porträt unserer Zeit – ein literarischer Blick in die Abgründe einer Gesellschaft im Umbruch. Bereits der Einstieg deutet an, dass hinter der ländlichen Idylle eine gefährlich normalisierte politische Radikalität schlummert. Jana, die Hauptfigur, wird zur Beobachterin (und unfreiwilligen Teilnehmerin) eines Milieus, in dem konservative Werte nicht nur gelebt, sondern ideologisch aufgeladen werden – etwa durch Karolin, die als „Tradwife“ ein Rollenbild lebt, das verstörend rückwärtsgewandt und zugleich provokant modern wirkt. Die Konfrontation zwischen Janas urbanem, liberalem Selbstbild und Karolins inszenierter Weiblichkeit verspricht eine beklemmende, psychologisch dichte Auseinandersetzung mit Identität, Macht und weiblicher Selbstinszenierung in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft. Ein Roman mit hohem Konfliktpotenzial – gesellschaftlich wie persönlich.