Am Abgrund der Idylle (Hörbuch)
Die Story entfaltet sich leise und atmosphärisch, wie ein Instagram-Feed aus perfekt inszenierten Alltagsbildern, unter denen sich etwas Dunkles verbirgt. Die Protagonistin Jana ist hochschwanger mit dem dritten Kind und zieht mit ihrer Familie aufs Land. Es soll ruhiger, natürlicher, klarer werden, doch genau dort beginnt eine unterschwellige Veränderung.
Jana trifft auf Karolin – eine Frau, die sich selbstbewusst als Tradwife inszeniert: in klarer Rollenverteilung, voller Selbstfürsorge, aber auch in einem Netz konservativer, teils völkischer Ideale. Ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit genauem Blick beschreibt Lühmann, wie dieser Lebensstil in kleinen, fast beiläufigen Details normalisiert und attraktiv gemacht wird: durch Sprache, Rituale, Online-Auftritte und die Sehnsucht nach Ordnung und Zugehörigkeit.
Die große Stärke des Hörbuchs liegt in dieser Alltagsnähe. Der gesellschaftspolitische Stoff wirkt nie theoretisch, sondern schleicht sich ein, wie eine neue Routine. Jana ist dabei keine kämpferische Hauptfigur, sondern eher eine Suchende. Ihre Entwicklung bleibt oft schemenhaft, was zugleich irritiert und authentisch wirkt. Die Distanz lässt Raum zur Reflexion, gerade weil vieles nur angedeutet wird.
Der Stil ist präzise und fast nüchtern wodurch die unterschwellige Spannung umso stärker wirkt. Heike Warmuth liest das Hörbuch unaufgeregt, fast distanziert, was die Wirkung noch verstärkt: Man hört nicht einer Geschichte zu, sondern ist wie zufällig dabei, wie sich eine Ideologie in den Alltag einschleicht.
Einzig das Ende bleibt zu offen und das ist schade. So stark der Aufbau und das Thema sind, so abrupt endet die Geschichte. Vieles bleibt unbeantwortet, und was als leiser Nachhall gedacht sein mag, wirkt eher unfertig.
Jana trifft auf Karolin – eine Frau, die sich selbstbewusst als Tradwife inszeniert: in klarer Rollenverteilung, voller Selbstfürsorge, aber auch in einem Netz konservativer, teils völkischer Ideale. Ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit genauem Blick beschreibt Lühmann, wie dieser Lebensstil in kleinen, fast beiläufigen Details normalisiert und attraktiv gemacht wird: durch Sprache, Rituale, Online-Auftritte und die Sehnsucht nach Ordnung und Zugehörigkeit.
Die große Stärke des Hörbuchs liegt in dieser Alltagsnähe. Der gesellschaftspolitische Stoff wirkt nie theoretisch, sondern schleicht sich ein, wie eine neue Routine. Jana ist dabei keine kämpferische Hauptfigur, sondern eher eine Suchende. Ihre Entwicklung bleibt oft schemenhaft, was zugleich irritiert und authentisch wirkt. Die Distanz lässt Raum zur Reflexion, gerade weil vieles nur angedeutet wird.
Der Stil ist präzise und fast nüchtern wodurch die unterschwellige Spannung umso stärker wirkt. Heike Warmuth liest das Hörbuch unaufgeregt, fast distanziert, was die Wirkung noch verstärkt: Man hört nicht einer Geschichte zu, sondern ist wie zufällig dabei, wie sich eine Ideologie in den Alltag einschleicht.
Einzig das Ende bleibt zu offen und das ist schade. So stark der Aufbau und das Thema sind, so abrupt endet die Geschichte. Vieles bleibt unbeantwortet, und was als leiser Nachhall gedacht sein mag, wirkt eher unfertig.