Ein Roman mit Sogwirkung, der viel anreißt und doch leider zu flach bleibt
Hannah Lühmanns Schreibstil gefällt mir sehr gut. Nahezu berichtartig schreibt sie über die Kleinstadt und das Leben dort. Dadurch entwickelt der Text eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Das Buch liest sich schnell und flüssig. Sicherlich passt diese Art zu schreiben nicht zu jedem Stoff, hier empfand ich sie aber als sehr gelungen.
Der Klappentext ließ mich auf eine wirklich spannende Geschichte hoffen: eine Protagonistin, die hin- und hergerissen ist zwischen ihren Idealen und ihren neuen Freundinnen, allen voran Karolin, die als traditionelle Hausfrauen, sogenannte „Trad-Wives“ ein völlig anderes Leben führen.
Grundsätzlich kommt das auch so vor. Allerdings war von Janas eigenen Idealen für mich wenig zu spüren. Ganz im Gegenteil: Sie ließ sich viel zu einfach in die Vorstellungen ihrer Freundinnen hineinziehen und schien in erster Linie allen gefallen zu wollen. Da hätte ich mir mehr inneren Kampf und auch äußere Reibungen gewünscht.
Clever stellt Lühmann Jana mit Karolin ein Gegenstück an die Seite: Jana, die in der Neubausiedlung mit modernen Annehmlichkeiten lebt, und Karolin, die im Haus im Wald mit ihrem Partner alleine für die Kinder sorgt (außer die schulpflichtigen). Auch hier hätte ich mir allerdings mehr Spannung zwischen den beiden erhofft.
Generell wirken die Figuren für mich etwas zu blass und handeln aus meiner Sicht nicht immer nachvollziehbar (zB Warum das dritten Kind? Warum lädt Noah Schüler:innen ein?). Immer wieder werden Dinge angedeutet, die später aber nicht mehr aufgegriffen werden und im Sande verlaufen (zb Der Kommentar von Karolins ältestem Sohn bei Jana, Noahs Schüler:innen die zu Besuch kommen). Dazu kommt, dass viel zu viele Themen für so wenig Seiten angerissen, aber nicht wirklich vertieft werden. Dabei wäre jedes einzelne davon wichtig und aktuell.
Ab einem gewissen Punkt war mir Jana als Hauptfigur kaum noch greifbar. Ihre Handlungen wirkten teils unlogisch, und von den im Klappentext erwähnten Idealen fehlte jede Spur. Das Ende hat mich dann endgültig verwirrt zurückgelassen.
Durch die berichtartige und doch poetische Sprache ist der Roman zwar sehr gut geschrieben, entfaltet Sogwirkung und liest sich schnell, verschenkt für mich aber zu viel Potenzial, um wirklich spannend zu sein. Viele wichtige Themen (wie die Rolle der Frau und Mutter oder häusliche Gewalt) werden nur angerissen und unkommentiert stehen gelassen. Schade, ich hatte mir nach dem Klappentext deutlich mehr erhofft.
Der Klappentext ließ mich auf eine wirklich spannende Geschichte hoffen: eine Protagonistin, die hin- und hergerissen ist zwischen ihren Idealen und ihren neuen Freundinnen, allen voran Karolin, die als traditionelle Hausfrauen, sogenannte „Trad-Wives“ ein völlig anderes Leben führen.
Grundsätzlich kommt das auch so vor. Allerdings war von Janas eigenen Idealen für mich wenig zu spüren. Ganz im Gegenteil: Sie ließ sich viel zu einfach in die Vorstellungen ihrer Freundinnen hineinziehen und schien in erster Linie allen gefallen zu wollen. Da hätte ich mir mehr inneren Kampf und auch äußere Reibungen gewünscht.
Clever stellt Lühmann Jana mit Karolin ein Gegenstück an die Seite: Jana, die in der Neubausiedlung mit modernen Annehmlichkeiten lebt, und Karolin, die im Haus im Wald mit ihrem Partner alleine für die Kinder sorgt (außer die schulpflichtigen). Auch hier hätte ich mir allerdings mehr Spannung zwischen den beiden erhofft.
Generell wirken die Figuren für mich etwas zu blass und handeln aus meiner Sicht nicht immer nachvollziehbar (zB Warum das dritten Kind? Warum lädt Noah Schüler:innen ein?). Immer wieder werden Dinge angedeutet, die später aber nicht mehr aufgegriffen werden und im Sande verlaufen (zb Der Kommentar von Karolins ältestem Sohn bei Jana, Noahs Schüler:innen die zu Besuch kommen). Dazu kommt, dass viel zu viele Themen für so wenig Seiten angerissen, aber nicht wirklich vertieft werden. Dabei wäre jedes einzelne davon wichtig und aktuell.
Ab einem gewissen Punkt war mir Jana als Hauptfigur kaum noch greifbar. Ihre Handlungen wirkten teils unlogisch, und von den im Klappentext erwähnten Idealen fehlte jede Spur. Das Ende hat mich dann endgültig verwirrt zurückgelassen.
Durch die berichtartige und doch poetische Sprache ist der Roman zwar sehr gut geschrieben, entfaltet Sogwirkung und liest sich schnell, verschenkt für mich aber zu viel Potenzial, um wirklich spannend zu sein. Viele wichtige Themen (wie die Rolle der Frau und Mutter oder häusliche Gewalt) werden nur angerissen und unkommentiert stehen gelassen. Schade, ich hatte mir nach dem Klappentext deutlich mehr erhofft.