Es bleibt leider oberflächlich

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jess Avatar

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Heimat

Jana ist mir dem dritten Kind schwanger, hat gerade ihren Job gekündigt und kommt frisch mit anderen Müttern in ihrer Wohngegend in Kontakt.
Insbesondere mit Karo, die mit ihrer Familie ein tradwife Leben führt und auf Social Media forführt. Dieses Leben scheint Jana zu faszinieren und zeitgleich scheint der Gedanke es selbst so zu führen abschreckend. Wir begleiten Jana dabei, wie sich ihre Sicht auf die Dinge verändern.
Eine Weile kann man Janas Entwicklung und Gedanken gut folgen. Zudem werden in den Gesprächen mit den anderen Müttern interessante Aspekte und Ansichten diskutiert.
Für mich ist dann jedoch irgendwann der Punkt gekippt und ich habe Janas Entwicklung nicht mehr folgen können. Zudem hat mich gestört, dass immer wieder neue Themen aufgemacht werden, dann aber nicht wirklich behandelt werden, sondern nur an der Oberfläche wabern. Das ist sehr schade, weil man so viel aus den Zweigen hätte machen können und das Buch ja auch gerne länger hätte sein können.
Das Ende lässt Platz für Interpretationen, doch es hat mich auch nicht überzeugen können. Es bleibt viel zu viel offen und hat auf mich nicht authentisch gewirkt.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass hier ein Buch über ein Thema geschrieben wurde, bei dem die Autorin selbst noch nicht genau weiß, was sie dazu eigentlich sagen will. Ich finde es grundsätzlich gut, dass Aspekte aus beiden Lagern zu Wort kommen, doch letztlich wurde nicht deutlich, was das Buch mitteilen will.
Ein paar Seiten mehr, um bei verschiedenen Aspekten in die Tiefe zu gehen, hätten dem Buch gut getan.
Ich finde es waren interessante Aspekte dabei und das Buch ließ sich auch sehr gut lesen, mit einem flüssigen, klaren Schreibstil. Daher bekommt es auch die drei Sterne, obwohl ich insgesamt etwas enttäuscht war.