Fehlender Standpunkt

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heike_18.8 Avatar

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Jana hatte sich mehr erhofft vom Leben auf dem Land. Nach der Aufgabe ihres Jobs steht sie mit Hausarbeit und Kinderbetreuung eher alleine da, während Noah der Alleinverdiener ist. Da lernt sie Karolin kennen, der scheinbar alles leicht fällt und die die perfekte Großfamilie managet. Zusätzlich ist sie auch in der örtlichen Partei sehr engagiert und Jana schaut schon nach kurzer Zeit zu ihr auf.

Hannah Lühmann erzählt in "Heimat" anhand ganz normaler familiärer Umstände, was Unzufriedenheit, Gutgläubigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl auslösen können. Trotzdem zeigt die Autorin nicht mit dem Finger auf einzelne Personen oder Positionen. Sie überlässt es den Lesern selbst, sich eine Meinung zu bilden und zu urteilen. Die Geschichte ist plausibel, nachvollziehbar und nah an der Realität. Sicher können sich viele Familien und vor allem Mütter in Janas Situation wiederfinden und einfühlen.
Ich hätte mir trotzdem weniger Neutralität, sondern mehr das Beziehen eines Standpunktes gewünscht.