Spannendes Thema schwache Ausarbeitung
Jana saß auf der Terrasse des Cafés, löffelte eine Kugel Vanilleeis und zog die Decke über ihren Beinen zurecht. Dem Buch mit den Rilkegedichten in ihrer Hand konnte sie nichts abgewinnen, jedenfalls nicht so, wie in ihrer Jugend. Die Frau, die sich neben sie stellte und lächelnd einen seiner Verse rezitierte, hatte lange blonde Haare. Sie trug eine Steppjacke und ein geblümtes Kleid. Karoline, sagte sie und reichte Jana die Hand. Im Sandkasten schrie ein Kind und Karoline entschuldigte sich, lief darauf zu, nahm es auf die Hüfte und scholt den kleinen Jungen daneben. Als sie zurück zu Jana kam, war ihr der Junge gefolgt und klammerte sich an ihr Bein.
An der Supermarktkasse versucht Jana ihren Sohn an der Quengelware vorbeizulotsen, aber er hat sich längst für Erdbeeren entschieden und möchte nicht verstehen, dass es im Winter keine gibt. Louis wirft sich auf den Boden, Jana fährt ihn an und erntet missbilligende Blicke. Den Tränen nah verlässt sie den Supermarkt. Auf dem Weg nach Hause fragt sie sich, ob es Karoline mit ihren niedlichen, wohlerzogenen Kindern auch manchmal so geht. Seit sie nun zum dritten Mal schwanger ist, ist sie so dünnhäutig. Dieser neue Ort und das Einfamilienhaus im Neubaugebiet mit der Sprinkleranlage, der Kita und dem Supermarkt, das ist alles so spießig.
Jana folgt Karolines Profil auf Insta und findet es sofort, über siebentausend Leute folgen ihr. Sie bewundert ihre Videos mit den bastelnden Kindern im Garten, gemeinsames Plätzchenbacken in der rustikalen Küche und die ästhetische Selbstdarstellung Karolines. Hoffnung keimt auf, endlich eine interessante Frau in der neuen Heimat.
Fazit: Hannah Lühmann beleuchtet das Thema Trade-Women. Ihre Protagonistin ist mit ihrem Mann und den zwei Kindern aus der Stadt an einen Randbezirk gezogen. Zum großen Ärgernis ihres Mannes kündigt sie, während des Anfangs ihrer dritten Schwangerschaft, frühzeitig ihren Job. Sie ist mit ihrem Umstand, dem Haushalt und den Kindern überfordert und trifft auf eine Frau mit Bilderbuchfamilie- und Ehe. Die Frau, AFD-Sympathisantin, vermarktet Heim und Familie auf Social Media, mit dem Ziel, ein klassisch-traditionelles Frauenbild (Kinder, Küche, Kirche) schmackhaft zu machen. Niemand sieht, dass es hinter den Kulissen brodelt. Ich finde das Thema so interessant und wichtig, allerdings hat mir die Umsetzung nicht besonders gefallen. Die Charaktere blieben farblos, der Mann der Trade-Woman blieb mir ein Rätsel, genauso wie der Mann der Protagonistin. Die Geschichte liest sich flüssig und beginnt vielversprechend, aber das Ende lässt mich ratlos zurück. Da hätte man, mit einer besseren Ausarbeitung, etwas richtig Großes draus machen können, schade!
An der Supermarktkasse versucht Jana ihren Sohn an der Quengelware vorbeizulotsen, aber er hat sich längst für Erdbeeren entschieden und möchte nicht verstehen, dass es im Winter keine gibt. Louis wirft sich auf den Boden, Jana fährt ihn an und erntet missbilligende Blicke. Den Tränen nah verlässt sie den Supermarkt. Auf dem Weg nach Hause fragt sie sich, ob es Karoline mit ihren niedlichen, wohlerzogenen Kindern auch manchmal so geht. Seit sie nun zum dritten Mal schwanger ist, ist sie so dünnhäutig. Dieser neue Ort und das Einfamilienhaus im Neubaugebiet mit der Sprinkleranlage, der Kita und dem Supermarkt, das ist alles so spießig.
Jana folgt Karolines Profil auf Insta und findet es sofort, über siebentausend Leute folgen ihr. Sie bewundert ihre Videos mit den bastelnden Kindern im Garten, gemeinsames Plätzchenbacken in der rustikalen Küche und die ästhetische Selbstdarstellung Karolines. Hoffnung keimt auf, endlich eine interessante Frau in der neuen Heimat.
Fazit: Hannah Lühmann beleuchtet das Thema Trade-Women. Ihre Protagonistin ist mit ihrem Mann und den zwei Kindern aus der Stadt an einen Randbezirk gezogen. Zum großen Ärgernis ihres Mannes kündigt sie, während des Anfangs ihrer dritten Schwangerschaft, frühzeitig ihren Job. Sie ist mit ihrem Umstand, dem Haushalt und den Kindern überfordert und trifft auf eine Frau mit Bilderbuchfamilie- und Ehe. Die Frau, AFD-Sympathisantin, vermarktet Heim und Familie auf Social Media, mit dem Ziel, ein klassisch-traditionelles Frauenbild (Kinder, Küche, Kirche) schmackhaft zu machen. Niemand sieht, dass es hinter den Kulissen brodelt. Ich finde das Thema so interessant und wichtig, allerdings hat mir die Umsetzung nicht besonders gefallen. Die Charaktere blieben farblos, der Mann der Trade-Woman blieb mir ein Rätsel, genauso wie der Mann der Protagonistin. Die Geschichte liest sich flüssig und beginnt vielversprechend, aber das Ende lässt mich ratlos zurück. Da hätte man, mit einer besseren Ausarbeitung, etwas richtig Großes draus machen können, schade!