Unentschieden

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misspider Avatar

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Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück, kam die Geschichte für mich doch nicht richtig in die Gänge. Es wurde vieles angedeutet und spekuliert, das zum Nachdenken anregt: gut so. Dennoch fehlte mir etwas, was wohl an der Hauptperson Jana liegen mochte, die sich viel zu passiv treiben und mitreißen ließ und ihrer Nachbarin Karolin wie ein pubertärer Groupie hinterherhechelte und deren Social Media Posts wie religiöse Predigten inhalierte. Es fehlte die Reflexion, die eigene Meinung und Kritikfähigkeit, was mir Jana einfach nicht sonderlich sympathisch machte. So konnte man nur zusehen, wie Jana mehr und mehr abdriftete und trotz eigentlich gegenteiliger Überzeugungen zu einem Abbild der braven Kleinstadtmutter mutierte, die sie doch eigentlich nie werden wollte. Subtil und ohne großes Aufhebens vermag die Autorin, diese schleichende Veränderung einzuläuten, was ich sehr gelungen fand, bis hin zum konsequent folgenden Ende. Trotzdem war das Lesen unbehaglich und mitunter schleppend, was mich einigermaßen zwiegespalten zurücklässt.