Historisch und trotzdem unterhaltsam

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pabro78 Avatar

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„Heimweh im Paradies – Thomas Mann in Kalifornien“ von Martin Mittelmeier ist eine atmosphärisch dichte Erzählung über das Exil deutscher Intellektueller in den 1940er-Jahren. In Los Angeles finden sich bedeutende Künstler und Denker wie Arnold Schönberg, Bertolt Brecht und Theodor W. Adorno zusammen. Thomas Mann nimmt dabei eine zentrale Rolle ein – verehrt, aber auch angefeindet. In seinem Haus in Pacific Palisades arbeitet er an Doktor Faustus und reflektiert über die deutschen Wurzeln des Nationalsozialismus. Das Buch schildert nicht nur sein persönliches Ringen mit Identität und Heimatverlust, sondern auch die Dynamiken im Exilkreis. Die Mischung aus historischen Fakten und erzählerischer Lebendigkeit macht den Band besonders eindrucksvoll. Mittelmeier gelingt es, die Spannung zwischen paradiesischer Umgebung und innerem Heimweh greifbar zu machen. Eine faszinierende Lektüre über Kunst, Politik und das Ringen um eine neue deutsche Identität.