tommyboy in america
In seinem neuen Buch „Heimweh im Paradies“ präsentiert Martin Mittelmeier ein vielschichtiges Panorama deutscher Emigrantenkultur in Kalifornien während der 1940er-Jahre. Ich finde die Biografie der Familie Mann extrem spannend. Ich habe mich bereits schon intensiver mit der Familiengeschichte auseinandergesetzt und auch mit dem Exil der Familienmitglieder. Wer bei diesem Buch meint, eine schlichte Biografie zu lesen, ist getäuscht. Es ist ein sprachlich in die Tiefe gehendes Buch, das volle Konzentration erfordert. Dieses Buch reiht sich da sehr gut in eine anspruchsvolle Literatur über dieses Thema ein und ich konnte allem enthaltenen und der spannenden Geschichte sehr gut folgen. Ein sehr gut geschriebenes Buch mit einem spannenden Thema. Sehr gut finde ich die Anmerkungen am Ende des Buches, wie es den Zeitgenossen Manns nach der Rückkehr aus dem Exil ging. Der Autor Martin Mittelmeier schafft es, die kulturelle und politische Atmosphäre dieser Zeit im Exil lebendig darzustellen. Besonders beeindruckend ist, wie Mittelmeier die innere Zerrissenheit Manns zwischen seiner deutschen Herkunft und dem amerikanischen Exil beschreibt. Das Nicht-Ausleben seiner Homosexualität spielt zwar im Buch keine Rolle, ich als lese merke ich deutlich, wie sehr es Thomas Mann zerreißt. Das flüssig zu lesende Buch hat mir einige neue Informationen geboten. Ich fühle mich von diesem wundervollen Buch sehr bereichert.