Trockenes Paradies
„Große Ereignisse“ oder Jubiläen großer Schriftsteller werden gerne benutzt, um der (meist) schier unübersichtlichen Menge an Literatur zu dieser Person weitere hinzuzufügen. Nerds und Fans stürzen sich drauf. Da kann sich der Verfasser dieser Zeilen nicht von ausschließen…
Sei´s drum. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann am 6. Juni zum 150. Mal. Es gibt zahlreiche Abhandlungen über sein Werk, seine Familie – ja, selbst über seinen Schreibtisch, der bei jedem Umzug mitmusste, gibt es ein Werk. Und Thomas Mann ist oft umgezogen. So auch – um zum Kern zu kommen – in seiner Zeit im amerikanischen Exil, wo er ab 1938 bis 1952 mit seiner Frau Katia gelebt hat.
Von dieser bewegten Zeit (nicht nur für Thomas Mann sondern für die ganze Welt) erzählt Martin Mittelmeier in seinem Buch „Heimweh im Paradies: Thomas Mann in Kalifornien“; erschienen im März 2025 im DuMont Buchverlag. Etliche Begegnungen mit zahlreichen Exilanten haben Einzug gehalten; das Namedropping spare ich mir an dieser Stelle. Die wichtigsten Treffen waren sicherlich die mit Theodor W. Adorno und Arnold Schönberg, die schließlich in der Veröffentlichung von „Doktor Faustus“ münden.
Und genau hier liegt (für mich) ein Knackpunkt der vorliegenden Veröffentlichung: es gibt nämlich neben durchaus interessanten Passagen über das Innenleben Thomas Manns oder die ein oder andere witzige Anekdote im amerikanischen Exil des Literaturnobelpreisträgers endlos lange philosophische und musiktheoretische Abhandlungen, die mich als Leser mehr ermüdet haben, als dass sie mich lesend bei der Stange gehalten hätten. Immerhin (das muss ich dem Autor zugutehalten) weiß ich jetzt, dass ich den Roman „Doktor Faustus“ nicht ohne den erläuternden Band „Die Entstehung des Doktor Faustus“ lesen werde, zu dessen Publikation sich Thomas Mann aufgrund eines Streits mit Arnold Schönberg „gezwungen“ sah.
Hervorheben muss ich auch ganz klar die von Martin Mittelmeier geleistete Quellenarbeit. Die von ihm benutzten Quellen und dazugehörige Anmerkungen können geneigte Leser:innen über einen QR-Code einsehen, der am Ende des Buches abgedruckt ist.
Der Autor hat also bei weitem nicht alles falsch gemacht, nur hat es mich persönlich nicht ganz erreicht. Daher kann ich auch nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen und vergebe 3*.
©kingofmusic
Sei´s drum. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann am 6. Juni zum 150. Mal. Es gibt zahlreiche Abhandlungen über sein Werk, seine Familie – ja, selbst über seinen Schreibtisch, der bei jedem Umzug mitmusste, gibt es ein Werk. Und Thomas Mann ist oft umgezogen. So auch – um zum Kern zu kommen – in seiner Zeit im amerikanischen Exil, wo er ab 1938 bis 1952 mit seiner Frau Katia gelebt hat.
Von dieser bewegten Zeit (nicht nur für Thomas Mann sondern für die ganze Welt) erzählt Martin Mittelmeier in seinem Buch „Heimweh im Paradies: Thomas Mann in Kalifornien“; erschienen im März 2025 im DuMont Buchverlag. Etliche Begegnungen mit zahlreichen Exilanten haben Einzug gehalten; das Namedropping spare ich mir an dieser Stelle. Die wichtigsten Treffen waren sicherlich die mit Theodor W. Adorno und Arnold Schönberg, die schließlich in der Veröffentlichung von „Doktor Faustus“ münden.
Und genau hier liegt (für mich) ein Knackpunkt der vorliegenden Veröffentlichung: es gibt nämlich neben durchaus interessanten Passagen über das Innenleben Thomas Manns oder die ein oder andere witzige Anekdote im amerikanischen Exil des Literaturnobelpreisträgers endlos lange philosophische und musiktheoretische Abhandlungen, die mich als Leser mehr ermüdet haben, als dass sie mich lesend bei der Stange gehalten hätten. Immerhin (das muss ich dem Autor zugutehalten) weiß ich jetzt, dass ich den Roman „Doktor Faustus“ nicht ohne den erläuternden Band „Die Entstehung des Doktor Faustus“ lesen werde, zu dessen Publikation sich Thomas Mann aufgrund eines Streits mit Arnold Schönberg „gezwungen“ sah.
Hervorheben muss ich auch ganz klar die von Martin Mittelmeier geleistete Quellenarbeit. Die von ihm benutzten Quellen und dazugehörige Anmerkungen können geneigte Leser:innen über einen QR-Code einsehen, der am Ende des Buches abgedruckt ist.
Der Autor hat also bei weitem nicht alles falsch gemacht, nur hat es mich persönlich nicht ganz erreicht. Daher kann ich auch nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen und vergebe 3*.
©kingofmusic