Heimweh

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elohym78 Avatar

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Jesse hat sich von seiner Frau Sandra getrennt. Eine gute Entscheidung, wäre da nicht die gemeinsame Tochter Isa, an der er sehr hängt. Immerhin ein über die andere Woche können sich die beiden sehen und Isa verbringt Zeit bei Jesse in seiner neuen Wohnung. Schweißgebadet wacht Jesse von einem Alptraum auf und hört seine Tochter schreien. Angeblich hat sie vor ihrem Fenster ein Monster gesehen. Doch war es wirklich ein Wesen, das der Phantasie seiner Tochter entsprungen ist, oder doch etwas Reales?

Marc Raabe packt seine Leser stets mit eisernem Griff. Er spielt mit einer absoluten Urangst, dem Ersticken, und dies auch noch in der schlimmst möglichen Form. Nur knapp kann Jesse als Kind dem Tod entrinnen, denn er bricht im Eis ein. In letzter Sekunde kann seine Mutter ihn aus den eisigen Fluten retten. Doch damit nicht genug, wird er Jahre später fast im Bett erstickt, bevor seine Entführer ihn bei lebendigem Leib begraben will. Die Leseprobe war kurz, aber was Raabe in diese wenigen Seiten reinpackte, war einfach unglaublich! Spannung, Angst und noch mehr Spannung, so dass ich mehr als neugierig auf das Gesamtbuch blicke.

Doch nicht nur wie sich die Handlung weiterentwickelt interessiert mich brennend, sondern auch die Charaktere. Der gequälte und geschundene Jesse, der Dank seiner Tochter Isa endlich in seinem persönlichen Himmel angekommen zu sein scheint. Doch was hat das Kind wirklich vor dem Fenster gesehen?
Und ganz mysteriös fand ich die kurze Vorstellung des ehemaligen Heimleiters Artur Messner. Jetzt, als alter Mann im Ruhestand quält ihn ein schreckliches Geheimnis. Es scheint so schrecklich, dass er sogar über Leichen geht.

Eine mitreißende und spannende Leseprobe, die mich total begeistert hat!