HEIMWEH – Vergangenheit und Gegenwart

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stefan_c Avatar

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Cover:
Das Cover wirkt auf den ersten Blick dreidimensional. Der Blick fällt auf die Rückwand einer hölzernen Kiste oder eines fensterlosen, mit Holz verkleideten Raum. Der Titel „HEIMWEH“ nimmt mit seinen roten Großbuchstaben fast das komplette, leicht weiß getünchte Cover ein. Der Autorenname ist in „Normalgröße“ über dem Titel zu lesen.

Leseeindruck:
Gleich zu Beginn des Buches ist man mitten in einer spannenden, nein, einer dramatischen Szene.
Im Prolog, September 1981, werden wir Zeuge wie der erst dreizehnjährige Jesse Berg, in einem Heim, angegriffen und fast getötet wird. Jesse liegt schlafend im Bett, als er plötzlich aus seinen Träumen gerissen wird. Jemand versucht ihn mit einem Kissen zu ersticken. Es gelingt ihm kurzfristig einen Blick auf den Angreifer zu werfen. Doch er sieht nur einen Insektenartigen Kopf, anscheinend trägt sein Gegner eine Art Maske, evtl. eine Gasmaske. Er verliert erneut das Bewusstsein und wird erst wieder wach als er, gefesselt und nur mit Unterhose bekleidet, auf einem Art Anhänger transportiert wird. Am Ziel angekommen und vor einer ausgehobenen Grube stehend, gelingt es ihm kurzfristig seinen Angreifer zu überwältigen. Während des Kampfes kann er die Hände seines Gegners sehen und er meint sie zu kennen, eine sichelförmige Narbe ziert die eine Hand. Doch gerade als er wieder Hoffnung schöpft wird er von hinten mit einem Messer in den Rücken gestochen. Er fällt in die Grube und sein Angreifer beginnt sofort ihn mit Erde zu bedecken.

Der Hauptteil des Thrillers startet 32 Jahre, im Januar 2013, später. Jesse, mittlerweile erwachsen und von Beruf Arzt, erwacht durch den Schrei seiner achtjährigen Tochter Isabella, die liebevoll Isa nennt. Sofort eilt er in das Zimmer seiner Tochter, die ihm erzählt von einem Monster durchs Fenster beobachtet worden zu sein. Doch Jesse kann bei einem Blick aus dem Fenster nichts erkennen. Isa bittet ihn die Nacht bei ihm zu verbringen und er fällt in einen unruhigen Schlaf, indem er wie so oft von seinem dramatischen Erlebnis seiner Jugend träumt.

Im zweiten Kapitel lernen wir den ehemaligen Heimleiter Arthur Messner, mittlerweile 74 Jahre alt, kennen. Das Heim wird seit sieben Jahren von seinem Sohn Richard geleitet. Messner hat ein Paket mit einem makaberen Inhalt erhalten. Eine abgetrennte Hand mit einer sichelförmigen Narbe. Die Hand die einem ehemaligen Freund von ihm gehört. Sie gehörte Wilbert, mit dem er in seiner Jugend unter anderem Motorräder gestohlen hatte. Kurz davor erhält er einen Anruf von dem Absender des Paketes. Dieser droht ihm und fordert die Adresse von Jesse Berg.

Soweit die Leseprobe von „HEIMWEH“. Im Klappentext erfahren wir noch, das seine, von ihm getrennt lebende, Frau Sandra ermordet und seine Tochter Isa entführt wird. Jesse Berg erhält eine Nachricht: Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: „Sie gehört Dir nicht. Du musst sie vergessen“. Er ist sich bewusst, dass die Vorfälle mit seiner Zeit im Heim zusammenhängen.

Fazit:
Marc Raabe schafft es gleich zu Beginn des Buches den Leser zu fesseln. Wie gewohnt schreibt er leicht, flüssig und detailgetreu. Die Spannung baut er gleich im Prolog auf und konfrontiert den Leser mit einem augenscheinlichen Mordanschlag. Diese Spannung überträgt er nahtlos in Kapitel zwei und drei.
Die kurze Leseprobe hinterlässt viele offenen Fragen: wer war der Angreifer auf den damals dreizehnjährigen Jesse und wer hat seine Tochter, 32 Jahre später, entführt? Was hat diese abgetrennte Hand zu bedeuten und wie viel weiß der ehemalige Heimleiter Arthur Messner.