Holpriger Anfang, aber stetiger Spannungsaufbau

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Das Cover des Buches ist meiner Meinung nach nichts Besonderes, ermöglicht aber auf den ersten Blick eine Zuordnung zum Genre Thriller. Mich hat es angesprochen, da ich sofort erahnen konnte, dass sich hinter diesem Cover eine spannende Geschichte verbirgt.
Der erste Absatz des Buches hat mich jedoch verwundert. Für mich klang er holprig, als wüsste Raabe nicht so recht, wie er die Erzählung beginnen sollte. Ich beschloss dennoch weiterzulesen und es hat sich gelohnt. Durch Träume und Erinnerungen kann man sich ein grobes Bild der Protagonisten schaffen - unklar bleibt jedoch, welche der Informationen wirklich wahr sind und welche nur der Fantasie der Figuren entstammen. Der Kinderarzt Jesse Berg und der frühere Direktor Artur Messner wirken zwar leidgeplagt, aber noch in einem Rahmen, der Identifikation mit ihnen ermöglichen kann. Dazu müsste man aber vermutlich noch etwas weiterlesen, um ein verlässlicheres Bild von ihnen vor Augen zu haben.
Nach den ersten Seiten hat mich die Handlung wirklich gefesselt - all diese Rätsel, die aufgeklärt werden müssen, haben mich zum Weiterlesen bewegt. Als Jesses Tochter Isa scheinbar verschwunden ist und Jesse panisch wird, habe ich wegen des Klappentextes schon mit dem Schlimmsten gerechnet.
Raabe steigert die Spannung sehr passend, anfangs schleichend, später dann rapide. Ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht.