Erdmöbel

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zwergspitzmaus Avatar

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Ein Buch, dessen Cover sehr nichtssagend ist - dessen Klapptext aber sehr neugierig macht. Bereits die Überschrift des ersten Kapitels zeugt von Kentnissen über ein "Land das es nicht mehr gibt" und dessen Sprachschöpfungen. Diese ziehen sich dann auch durch das gesamte Buch - teilweise sehr inflationär aber immer kenntnisreich. Mir hat hier besonders gut gefallen, dass Frau Tsokos weiß wovon sie schreibt, da sie in diesem Land geboren ist. Im Buch werden einige politische und historische Ereignisse aufgezeigt, an denen der Hauptprotagonist mehr oder weniger beteiligt ist. Es werden einige Aspekte des politischen Systems aus der Sicht von Heinz Labensky geschildert und es muss so nich immer auf "politcal correctness" geachtet werden. Das hat mir gut gefallen. Andererseits sind für mich in diesem Buch ein paar Logikfehler passiert - z.B. wird Heinz als nicht schulfähig deklariert (er verlässt die Schule nach der Grundschule), liest aber schwierige Akte und Dokumente schnell und fehlerfrei. Auch kann er von jetzt auf gleich Auto fahren und sich mühelos in Berlin orientieren. Insgesamt erinnert das Buch stark an eine andere, sehr bekannte Story. Nur das hier der Protagonist nicht weltweit unterwegs ist sondern "nur" in der DDR. Trotzdem hat mich das Buch, auch aufgrund seines Schreibstils und der Wortwahl, gut unterhalten und "Erdmöbel" wird immer eines meiner Lieblingsworte bleiben.