Köstliches Lesevergnügen

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litera Avatar

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Bereits das Cover sticht ins Auge. Eine ungewöhnliche Darstellung, die ein wenig den skurrilen Stil und Ton dieses Buches andeutet. Der Titel löste bei mir schon den ersten Lacher aus. Wer möchte denn nicht die Sicht der Dinge von Heinz Labensky wissen?!
Der Name passt sehr gut zu dieser augenscheinlich nichtssagenden, durchschnittlichen, etwas verschrobenen Person. Doch mit dem Moment, da sich die Hauptfigur in den Flixbus setzt, läuft ein facettenreicher Roadmovie vor dem inneren Auge des Lesers ab.
Geschichten über Geschichten säumen nun den Weg von Heinz Labensky hin zur Ostsee - wie der Redefluss, der zwangsläufig Richtung Meer, ins Weite fließt. Wie glaubwürdig diese Geschichten dem Leser vorkommen mögen oder nicht, wer ein wenig vertraut ist mit dem Leben in der ehemaligen DDR, denkt sich so seinen Teil.
Es gab in den letzten Jahren verschiedentlich dieses Motiv des alten Herren, der sich mit einem mehr oder weniger einleuchtenden Ziel auf die Reise macht, meistens mit dem Bus, und dabei seine persönliche Geschichte verarbeitet. Mir kamen etliche Assoziationen in den Sinn. Dennoch hat dieser Roman seinen eigenen, sehr gelungenen Ton und Charakter. Ein lesenswertes Buch.