skurril

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leseliese Avatar

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Protagonist Heinz Labensky lebt zurückgezogen, fast einsam, in einem Altersheim in Erfurt und erhält mit fast achtzig Jahren einen Brief aus Warnemünde von einer Frau, die die Tochter seiner verschollenen Jugendfreundin Rita ist und mehr über ihre Mutter erfahren möchte. Ohne großartig nachzudenken macht Heinz sich am nächsten Morgen spontan auf den Weg nach Warnemünde. Da er den Kampf mit dem Fahrkartenautomaten der Bahn verliert, nimmt er dankbar die Mitreisegelegenheit einer Junggesellenabschiedsgruppe im Flixbus an. Während der Fahrt lässt er sein Leben Revue passieren, beginnend mit seiner Kindheit als eine Art Dorftrottel, der "schulbildungsunfähig" bereits vor ihrem Ende die Grundschule verlassen muss. In dieser Zeit lernt er Rita kennen, die ebenfalls eine Aussenseiterin im Dorf ist und ihm Lesen beibringt. Fortan sieht Heinz seine Aufgabe darin Rita zu beschützen.
Den verschiedenen Mitreisenden erzählt er so sein ganzes Leben in wunderbar skurrilen Geschichten, und es bleibt offen, ob sich alles wirklich so abgespielt hat.
Das Ehepaar Tsokos hat einen liebenswerten Charakter erschaffen, der, gerade weil er nicht sehr intelligent ist, wirklich eine besondere Sicht auf die Dinge hat. Man fühlt sich ein wenig an den "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg" erinnert, wenn Heinz durchs Leben stolpert und dabei ganz zufällig Weltgeschichte schreibt.
Ich fühlte mich gut unterhalten.