Spannender Roadtrip eines liebenswerten älteren Herrn

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philomina Avatar

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Der Buchtitel rückt zunächst denjenigen in den Mittelpunkt, aus dessen Sicht hier erzählt wird: Heinz Labensky, ein etwas kauziger, aber liebenswerter älterer Herr, der im Rahmen einer Reise an die Ostsee, die er aufgrund einer mit seiner Vergangenheit in Verbindung stehenden Nachricht unternimmt, in unterhaltsam und literarisch geschickt eingebauten Rückblenden von seiner Vergangenheit erzählt. Dabei erfährt man u.a. viel über die DDR, deren Geschichte aus der Perspektive dieses kauzigen und etwas einfach gestrickten Protagonisten dem Leser in diesem Buch einmal erfrischend anders begegnet als in den sonst üblichen DDR-Büchern.

Erst war ich etwas skeptisch, ob mir (als Mensch jüngeren Alters) ein Buch aus der Perspektive eines alten Mannes gefallen und ob die Story mich fesseln würde. Aber diese anfängliche Skepsis stellte sich dann beim Lesen als unbegründet heraus: Der Schreibstil ist spannend und unterhaltsam und auch mit der richtigen Prise Humor versehen. Der Roman hat mich gefesselt und mir auch neue Erkenntnisse über die DDR gebracht, die ich noch nicht kannte, da es - wie oben schon angedeutet - nicht zu den oft eher vorhersehbaren Standard-DDR-Romanen gehört, sondern - wie ich finde - erfrischend anders ist.

Und auch wenn es eher nebensächlich ist: Das Cover, der petrolblaue Bucheinband und die Haptik der Seiten und Schriftgröße gefallen mir auch.

Insgesamt also ein Buch, das bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen hat und das ich weiterempfehlen werde.