Zu viel für einen DDR - Bürger

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fibelleser Avatar

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Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Der Klappentext und die Leseprobe versprachen einen spannenden und unterhaltsamen Trip nach Warnemünde. Was wird aus der unglaublichen Bekanntschaft des alten Herrn und den jungen Männer der Jungesellenabschiedsrunde? Das spielt keine entscheidende Rolle im Roman.
Leider finde ich das Buch sehr unauthentisch. Dem Heinzi passiert hier als DDR - Bürger doch sehr viel. Er rettet Kinder aus einem Kinderheim, lernt Bader - Meinhof kennen, sucht das Bernsteinzimmer, überlebt dabei eine ungewollte Sprengung.... Das erscheint mir sehr unglaubwürdig. Für mich wird hier phrasenhaft ein geschichtliches Ereignis an das nächste gereiht.
Dennoch ist Heinz Labensky, auch Heinzi oder Einstein genannt, eine liebenswerte Figur. Vielleicht hat er während der Busfahrt von Erfurt nach Warnemünde auch die eine oder andere Anekdote extra für seine Zuhörer im Bus erfunden. Heinz ist schon 80 und lässt sein Leben Revue passieren. Für ihn war Rita immer wichtig. Er wollte sie beschützen. Das ist ihm nicht gelungen. Sie wurde tot aufgefunden. Ihr Tod konnte nicht aufgeklärt werden.