Zwischen Schatten, Lügen und Liebe

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kimski Avatar

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Schon die ersten Seiten haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich mag diese Art von düsterer, intensiver Romantasy, und Madeline Taylor schafft es sofort, eine greifbare, bedrückende Atmosphäre zu erzeugen. Die Welt wirkt gefährlich und faszinierend zugleich – man spürt, dass hier niemand wirklich sicher ist und dass Macht immer ihren Preis hat.

Ivy als Protagonistin hat mich sofort neugierig gemacht. Sie ist keine klassische Heldin, sondern jemand, der gelernt hat, zu überleben – stark, aber innerlich zerrissen. Ihre Illusionskräfte sind nicht einfach nur ein cooles Magie-Gimmick, sondern spiegeln schön wider, wie sie sich selbst hinter Masken verstecken muss. Besonders spannend fand ich, dass sie zwar gefangen ist (durch den magischen Halsring), sich aber trotzdem weigert, klein beizugeben. Das macht sie für mich unglaublich greifbar.

Thorne – der typische „dunkle, geheimnisvolle“ Charakter – ist genau die Art Figur, die ich in solchen Geschichten liebe, wenn sie gut geschrieben ist. Und das ist hier der Fall: Er bleibt rätselhaft, aber man merkt, dass hinter seiner Härte etwas Tieferes steckt. Die Dynamik zwischen ihm und Ivy ist voller Spannung, Anziehung und unausgesprochener Gefahr – man weiß nie so recht, ob sie sich gegenseitig retten oder zerstören werden.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und angenehm düster, ohne ins Übertriebene abzurutschen. Ich hatte beim Lesen sofort Szenen vor Augen – das ist für mich immer ein gutes Zeichen. Auch wenn einige Tropen bekannt sind („Enemies to Lovers“, „Forced Proximity“, „Dark Romance“), wirken sie hier nicht abgenutzt, sondern eher wie liebevoll gesetzte Bausteine einer großen, gefährlichen Geschichte.

Ich glaube, dieses Buch wird vor allem Leser*innen gefallen, die Reihen wie Throne of Glass oder From Blood and Ash mögen, aber sich etwas Reiferes, Dunkleres wünschen.

Mein Fazit:
Ein fesselnder Auftakt, der mit düsterer Magie, emotionaler Tiefe und einer spannungsgeladenen Liebesgeschichte überzeugt. Ich bin richtig neugierig, wie Ivy ihren Weg weitergeht – und ob Thorne wirklich auf ihrer Seite steht.