Zwischen Sturm und Schweigen

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celinee003 Avatar

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Schon der erste Satz dieser Leseprobe schlägt ein wie ein Blitz – oder besser gesagt: wie ein Sturm. „Meine Geburt bedeutete für viele den Tod.“ Mit diesem düsteren, schon fast poetischen Einstieg zieht Lauryn Hamilton Murray mich sofort in eine Welt, die ebenso magisch wie grausam ist.

Blaze, die Protagonistin, ist keine klassische Heldin. Sie ist eine Außenseiterin, – jemand, die mit ihrer bloßen Existenz ein ganzes Reich erschütterte. Ihre Selbstzweifel und die erdrückenden Erwartungen ihrer Familie, besonders ihrer Großmutter, machen sie sofort nahbar. Ihre Gabe – die Fähigkeit, Stürme zu beschwören – wirkt wie ein Fluch, und ihr innerer Konflikt ist schon in der Leseprobe unglaublich greifbar. Der Kontrast zwischen der märchenhaft-magischen Welt und den sehr menschlichen Emotionen schafft eine emotionale Tiefe, die mich sehr beeindruckt hat.

Besonders berührend fand ich die Beziehung zu ihren Brüdern, allen voran zu Flint und dem jüngeren Renly. Auch der Weltenbau ist bemerkenswert: Die Elementhöfe, das Brandmal-System, die Hierarchie der Etheri – all das entfaltet sich mit einer Leichtigkeit, die nicht überfordert, sondern neugierig macht. Die Idee, dass Macht in diesem Reich nicht vererbt, sondern durch einen gefährlichen Wettbewerb errungen wird, finde ich sehr interessant...

Sprachlich ist der Text unglaublich bildhaft – voller starker Metaphern und emotionaler Tiefe. Die Symbolik rund um Wasser, Feuer, Abstammung und Identität ist gut beschrieben und verleiht der Geschichte eine fast mythologische Atmosphäre.

Ich bin absolut begeistert von dieser Leseprobe: düster, magisch, vielschichtig und emotional- das macht Lust auf mehr. Ich will mehr über Blaze erfahren, über ihr Schicksal, ihre verlorene Gabe – und über die Frage, ob sie vielleicht doch mehr ist als ein Monster oder eine Legende.