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rflieder Avatar

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Nachdem ich lesen musste, dass Eva Völlers Roman „Vollweib sucht Halbtagsmann“ verfilmt und mit Christine Neubauer in der Hauptrolle besetzt worden war, ging ich sehr skeptisch an die Leseprobe heran.
Ich wurde aber eines Besseren belehrt. Der Krimi spielt unmittelbar in der Nachkriegszeit, vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Man erfährt viel über die damalige Zeit, die Lebensumstände und die unterschiedlichen Schicksale der Protagonisten. So war der Kommissar Carl Bruns im Dritten Reich wegen eines jüdischen Großvaters aus dem Polizeidienst entfernt und nach dem Krieg wieder eingestellt worden, während ein ehemaliger Kollege und überzeugter Nazi, dem er seine Suspendierung „verdankte“, seinen Arbeitsplatz nach Kriegsende verloren hatte und um seine Wiedereinstellung kämpfte. Das klingt durchaus realistisch und erinnert an die guten Jugendromane von Klaus Kordon.
Beim Kriminalfall geht es um eine Mordserie, für die ein gesuchter Massenmörder (beteiligt an der Erschießung polnischer Zwangsarbeiter) verdächtigt wird. Dass sich Carl Bruns in die Ex-Frau dieses Mannes verliebt hat (wie ich vermute), passt wieder zu Christine Neubauer. Trotzdem interessiert mich sehr, wie die Handlung fortgesetzt wird.