Auf den Spuren der Vergangenheit

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gg-ena Avatar

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Frederike ist frisch geschieden und fühlt sich gerade nicht richtig angekommen im Leben. Ihre Tante Anna, bei der sie viel Zeit als Kind verbracht hat, möchte gerne, dass Frederike einen Brief für sie nach Lappland bringt. Anna möchte gerne in ihrem Leben und der Vergangenheit aufräumen. Die Menschen, die ihr wichtig sind, sollen eine Wahrheit erfahren, die sie lange geheim gehalten hat.

Ich fand es schön, die Kapitel jeweils abwechselnd aus der Sicht von Anna und Frederike zu lesen und zu sehen, wie unterschiedlich und doch ähnlich sich diese beiden Frauen sind. Obwohl sie Tante und Nichte sind und es auch einen gewissen Altersunterschied zwischen den beiden gibt, wirkten sie irgendwie eher gleich alt und wie Freundinnen für mich. Auch Frederikes Tochter Paula, die doch etwas quirliger ist, wirkt nicht wie die Großnichte zu Anna.

Die Geschichte wird relativ langsam erzählt und es gibt keine wirklich unerwarteten Wendungen oder Überraschungen. Das Buch dient eher ein wenig zur Entschleunigung und hat mich auch zum Nachdenken angeregt. Bin ich mit allen Menschen im Reinen, die mir wirklich wichtig sind? Bin ich zufrieden?

Es ist ein ruhiger Roman, bei dem mir vor allem die Beschreibungen in Lappland sehr gut gefallen haben. Das Leben der Samen ist doch ganz anders als unser Leben. Und doch geht es einfach nur darum, was man wirklich braucht zum leben.