Eine Reise nach Lappland

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regenprinz Avatar

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Der Roman hat mir insgesamt gut gefallen. Die Familiengeschichte um die krebskranke Anna Albinger und ihre noch mit einer Trennung hadernde Nichte Frederike liest sich leicht, die Schauplätze im Süden Deutschlands sind mir zudem vertraut, was ja manchmal einen besonderen Reiz hat.
Wobei mir in diesem Buch ausdrücklich die Passagen besser gefallen haben, die in Lappland spielen - es war sehr spannend, etwas über die samische Kultur zu erfahren und die Beschreibungen der Landschaft waren toll. Absolut eindrücklich und bildhaft. Trotz Nässe, Kälte und Kargheit der Behausung machte das Lust, Lappland einmal selbst zu erkunden.
Die Handlung wirkt ansonsten eher ruhig und gemächlich, passend zu den Figuren. Im Zentrum steht Annas große Lebenslüge, die sie nun, nach vielen, vielen Jahren, endlich mit Frederikes Hilfe aus der Welt schaffen will.
Die Ereignisse der Vergangenheit treten nach und nach zutage, wobei es keine großen Überraschungen gibt und manches für mich auch im Dunkeln blieb. Stellenweise fand ich den Roman leider ein bisschen oberflächlich - gerade die Hauptcharaktere bleiben m.E. auffallend blass. Manche Nebenfiguren, wie z.B. Annas Nachbarn, sind dagegen nett und lebendig gezeichnet.
Lesenswert finde ich den Roman also vor allem wegen des besonderen Ortes der Handlung und aller damit zusammenhängenden, interessanten Details. Dafür gibt es von mir auch eine Leseempfehlung. :)