Von der Dunkelheit ins Licht

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bavaria123 Avatar

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Mir hat das schlichte, aber ansprechende Cover sehr gefallen. Die Qualität des Einbandes ist wirklich gut und auch die Seiten des Buches sind stabil. Soweit kann das Werk von seinen äußeren Merkmalen schon einmal punkten.

Die Einführung in die Geschichte hat spannend geklungen und auch die Leseprobe hat diesen ersten Eindruck unterstrichen.

Im Prinzip handelt das Buch von dem Leben dreier Frauen. Da ist die todkranke 72 jährige Anna Albinger.
Sie schickt ihre Nichte Frederike mit einem Brief auf eine Reise nach Lappland. Frederike ist 40, hat eine gescheiterte Ehe zu bewältigen und steht vor einem möglichen beruflichen Neuanfang.
Und dann ist da Paula, Frederikes Tochter, die gerade in Australien unterwegs ist.
Aber da gibt es dann auch noch jenen Petter Svakko, den 76 jährigen Empfänger des Briefes.

Hiltrud Baier hat das Werk in einem lebendigen Schreibstil verfasst, der sich angenehm lesen lässt. Die Orte erscheinen vor dem geistigen Auge. Man merkt schnell, dass sich die Autorin zum einen in Süddeutschland gut auskennt, aber auch in Jokkmokk hervorragende Ortskenntnis hat.
Die Protagonisten werden gut in ihren Charakteren beschrieben. Mir gefällt Anna auf ihre Art, wie sie mit den Höhen und Tiefen ihres jetzigen Lebens umgeht. Und mir gefällt auch ihr Bedürfnis zur Vermittlung der Wahrheit.
Ich kann bei Frederike nachempfinden, dass ein kleiner Bus ihr mehr Freiheitsgefühl geben kann als ein großes Wohnhaus.

Gelungen ist die Aufteilung der Kapitel, die abwechselnd aus der Sicht von Anna und Frederike geschrieben sind. So bleibt man beiden engverbunden.

Interessant fand ich die Schilderung der Wirkung der Musik von dem skandinavischen Künstler Nils-Aslak Valkeapää. Das hat mich dann so beeindruckt, dass ich dann in sein Werk hineinhören musste. Und das ist ein besonderer Genuss!!

Die Geschichte an sich ist lesenswert und hat auch einen Kern, der zum Nachdenken anregt. Ein wenig schade finde ich, dass sich einiges schon arg früh abzeichnet und damit ein wenig zu vorhersehbar ist.

Ich empfehle das Buch sehr gern mit 4 Sternen als kurzweilige Lektüre mit nachdenkenswerten Hintergrund.