Die Spannung steigt im Verlauf

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c-bird Avatar

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Kommissarin Helle Jespers befindet sich gerademit Ehemann Bengt und Familienhund Emil im wohlverdienten Urlaub in Südfrankreich. Da erreicht sie ein Anruf aus Skagen von ihrem Kollegen Ole. Ein totes Mädchen wurde am Strand gefunden und dabei handelt es sich ausgerechnet um Merle, eine Freundin ihres Sohnes Leif. Helle setzt sich sofort in den nächsten Flieger nach Dänemark.
Kaum ist Helle zurück in Skagen nimmt sie die Ermittlungen auf. Dabei gerät ein junges Pärchen in Verdacht, die Merle beim Trampen kennengelernt hatten. Kurz zuvor waren die beiden aus der Gemeinschaft einer mysteriösen Sekte geflohen. Eine Sekte in mitten Dänemarks, in der ihr Anführer unbehelligt von der Polizei über seine Anhänger regieren kann. Und dann gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der sich immer mehr mit dem ersten verbindet.
Helle war mir gleich sympathisch. Die Mittfünfzigerin hat mit den Auswirkungen der Wechseljahrez u kämpfen. Zudem fragt sie sich immer wieder, ob sie in ihrem Leben die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Doch ihr Mann Bengt und Hund Emil sind ihr eine große Stütze. Zudem ist Helle eine sehr energische Frau, die zielgerichtet arbeitet und nicht so schnell lockerlässt. Und wenn es sein muss, dann nimmt es Helle auch mal mit den Regeln nicht so ganz genau.
Auch gut gefallen hat mir, dass das Thema Sekten gestreift wurde. Hier bekam man einen kurzen Einblick in deren Leben und welche menschlichen Abgründe sich teilweise auftun.
Die Erzählweise ist flüssig und gradlinig, nicht zu ausschweifend, aber doch so detailliert, dass man sich gut in die Geschichte hineinversetzen kann. Dennoch baut sich die Spannung erst langsam auf, doch dann wird es immer fesselnder. Die Perspektiven wechseln ständig, was zusätzlich zur Spannungssteigerung beiträgt. Als Leser erfährt man somit immer ein bisschen mehr und fiebert mit.

„Helle und der falsche Prophet“ ist bereits der dritte Band rund um die Kommissarin Helle Jespers. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe, aber bestimmt nicht das letzte. Es sind auch keine Vorkenntnisse der beiden Vorgänger notwendig, um der Handlung zu folgen, da der Fall in sich geschlossen ist.
Ich hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden und kann das Buch nur weiterempfehlen.