Helle Aufregung um Hiob

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Oktober in Südfrankreich, bei angenehmen 18 Grad Lufttemperatur, Pastis und Zigaretten sollte Helle Jespers ihren wohlverdienten Urlaub mit Mann und Hund genießen, aber sie sinniert über ein zu ruhiges Leben. Die Dänin hat weder zur größeren Polizeibehörde in Fredrikshavn gewechselt, noch zur Mordkommission in Kopenhagen, nein, sie leitet eine kleine Polizeistation in Skagen, wo sie inmitten der Dünen ein idyllisches Häuschen bewohnt.

Da klingelt plötzlich Helles Handy: ihr Kollege Ole berichtet von einer Toten am Strand, eine gute Freundin von Helles Sohn Leif. Gleichzeitig befindet sich ein junges Paar mit einem gestohlenen Fahrzeug auf der Flucht. Spontan entscheidet sich Helle, den Fall persönlich zu übernehmen und bucht den nächsten Flug nach Dänemark.

Von Anfang an überzeugt Judith Arendt durch ihren angenehmen Schreibstil, der flüssig zu lesen ist und jede einzelne Szene sehr bildhaft und authentisch zum Leben erweckt. Verschiedene Handlungsstränge werden perfekt miteinander verknüpft, ein wenig Privates lockert die Ermittlungen auf. So entsteht ein wunderbarer Mix aus unterschiedlichsten Themen, die einander sehr gut ergänzen. Die Blickwinkel in den Kapiteln wechseln zwischen den einzelnen Figuren, sodass schnell Spannung aufgebaut und auch gut über den gesamten Krimi gehalten wird.

Ermittlerin Helle Jespers ist eine sympathische Frau Anfang Fünfzig und kommt ganz ohne irgendwelche Extravaganzen aus, eine ganz „normale“ Kriminalpolizistin, Ehefrau und Mutter, die wahrscheinlich gerade deshalb so liebenswert erscheint. Aber auch alle anderen Personen sind sehr treffend charakterisiert und lassen den gesamten Fall sehr lebendig erscheinen.

Rasch ist man als Leser mitten im Geschehen und auch die Tatsache, dass es sich hier bereits um Helles dritten Fall handelt, stellt keinerlei Verständnisproblem dar; im Gegenteil, man wird neugierig, was denn bisher passiert ist.

Mich hat Judith Arendts Dänemark-Krimi auf jeden Fall rundum
überzeugt und bekommt eine klare Empfehlung.