Ein wichtiges Thema
Als Frau über dreissig in einer Langzeit-Beziehung kenne ich diesen fragenden Blick "und wann ist es bei dir so weit?" viel zu gut. Doch Familienplanung ist kein Thema für small talk. Obschon es von einem gewissen öffentlichen, gesellschaftspolitischen Interesse ist, ist die Entscheidung, Kinder zu bekommen die wohl persönlichste eines Menschenlebens. Kein anderer Wunsch ist so archaisch. Keine andere Rolle so sehr stilisiert und behaftet, wie die der Eltern - insbesondere die der Mutter. Und dabei ist die eigentliche Frage der Reproduktionsfähigkeit noch nicht einmal angeschnitten. Wer kann und wer nicht - ein Spiegel von Gesundheit, Status, Beziehung und politischer Einstellung. So viel wird rein interpretiert. Doch weshalb wird an einer so intimen Tatsache so viel festgemacht? Weil Kinder kriegen ist auch gesellschaftlich relevant. Kinder kriegen (oder nicht) ist gleichzeitig die persönlichste und die öffentlichste Entscheidung, die wir treffen. Diese Vielschichtigkeit interessiert mich sehr. Deshalb würde ich Hello Baby gerne lesen. Es beschäftigt sich über die Verhandlung von IVF und Rollenbildern in einer sich wandelnden Gesellschaft mit spannenden Aspekten der Thematik Reproduktion. Und ausserdem finde ich, kann es gar nicht genügend unterschiedliche Stimmen zum Thema geben. Und besonders solche, die Frauen mit unterschiedlichen Problemen der Fruchtbarkeit sichtbar machen. Ich möchte wirklich wissen, wie die Geschichte weitergeht und freue mich auf die Bereicherung dieser Perspektiven.