Aufwühlend & aufklärend

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Munjeong Kang, 44, lässt sich seit einigen Jahren in der Kinderwunschklinik Baby Angel in Seoul behandeln. Schließlich arbeitet dort der „Gott der Gebärmutter“ und sie hofft, dass der Arzt ihr zu ihrem Glück verhelfen kann.

Zum gegenseitigen Austausch gründet sie den Gruppenchat „Hello Baby“ mit einigen Frauen, die ebenfalls in der Klinik behandelt werden. Nach und nach erfahren wir mehr über die Geschichte jeder Einzelnen und erhalten auch die frohe Botschaft, dass eine von ihnen ein Kind bekommen hat. Doch wie reagieren die anderen darauf? Mit Freude oder Eifersucht?

Der Weg zum Kind ist jedenfalls hart: Eileiterdurchgängigkeitsprüfung, Eizell-Entnahme, Embryo-Transfer, Endometrium-Scratching, Fruchtbarkeitsvortröge - allein was die Frauen hier mitmachen müssen, welche Schmerzen und Prozeduren sie auf sich nehmen müssen, ist für mich ganz unglaublich. Dann noch der ständige Umgang mit Misserfolgen und mit dem Druck von (Schwieger-)Eltern oder Partnern - eine Belastung, die man sich gar nicht vorstellen möchte.

Ganz offen umgehen mit ihrer IVF können die Frauen auch nicht, denn das könnte ihre Akzeptanz am Arbeitsplatz gefährden. Welcher Arbeitgeber freut sich schon über Fehlzeiten oder bevorstehende Schwangerschaften?

Und so gerne ich sagen würde, dass eine solche Behandlung in Deutschland gesellschaftlich akzeptierter ist, so glaube ich das nicht einmal.

4/5 für diesen lehrreichen Roman! Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, alleine auf den Plot-Twist hätte ich verzichten können. Aber sonst: sehr empfehlenswert und von einer Autorin geschrieben, die sich (leider) bestens mit dem Thema auskennt.