Bleibt nur an der Oberfläche

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jessi_bf95 Avatar

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Hello Baby von Kim Eui-kyung war für mich Mal ein ganz anderes Buch. Ich hatte keinerlei Erwartungen an das Buch. Mehrere Frauen Ende 30 und Anfang bis Mitte 40 versuchen ein Kind zu bekommen und befinden sich alle in Behandlung in der berühmten Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik.
Die Leseprobe fand ich spannend und dachte zunächst es würde speziell um eine der genannten Frauen aus dem Buch gehen und wie eine ihrer Freundinnen es geschafft hat nach einer langen Reise mit künstlicher Befruchtung und IVF letztendlich doch ein Baby zu bekommen.

Das Cover ist ansprechend gestaltet, es wirkt anders/"künstlich", passend zum Thema des Buches.
Den Schreibstil, zusammen mit den kurzen Kapiteln, fand ich angenehm,
Ich fand nur den Wechsel zwischen den Frauen teilweise etwas abrupt, man hat immer nur einen kurzen Ausschnitt aus ihrem Leben und den Bemühungen um ein eigenes Kind erfahren.
Für mich hat es sich dabei weniger wie ein Roman und eher wie eine Reihe an Erfahrungsberichten gelesen.
Man hat von verschiedenen Ursachen, sowohl bei den Frauen als auch bei ihren Ehemännern erfahren, die eine Schwangerschaft ohne zusätzliche Hilfe so gut wie unmöglich macht. Davon, wie wenig emotional involviert ihre Ehemänner teilweise sind und Eltern und Schwiegereltern hingehen Druck wegen des Ausbleibens von Enkelkindern machen.

Es wurde versucht etwas Spannung aufzubauen durch die plötzliche Nachricht einer der Frauen, die verkündete ein Baby bekommen zu haben. Allerdings fand ich diesen Teil der Geschichte sehr vorhersehbar. Zunächst dachte ich auch, es würde gar nicht mehr aufgegriffen werden aber das Ende hat sich letztendlich genauso zugetragen wie vermutet.

Insgesamt fand ich das Thema sehr spannend und wichtig darüber zu lesen und zu berichten, wie IVF funktioniert, was für ein schwerer Weg es dabei für die Frauen ist, sowohl emotional als auch körperlich und dass sowohl die Partner als auch Familienangehörige, da moöglicherweise nicht die größte Unterstützung sind. Allerdings hat der Tiefgang gefehlt, die Vorstellung der verschiedenen Charaktere bleibt sehr flach und die ganze Geschichte ist gefühlt emotionslos rübergebracht worden. Vor allem das Ende war dann sehr abrupt und man hat das Gefühl, dass ein richtiger Abschluss fehlt.