Sehr bewegend
In ihrem eindrucksvollen Debütroman "Hello Baby" nimmt die südkoreanische Autorin Kim Eui-kyung ihre Leser*innen mit in eine Welt, die oft im Verborgenen liegt: das Leben ungewollt kinderloser Frauen in einer Gesellschaft, die Mutterschaft immer noch als weibliches Ideal glorifiziert. Mit scharfer Beobachtungsgabe und literarischer Finesse erzählt Kim eine Geschichte über Sehnsucht, Solidarität – und das stille Aufbegehren gegen gesellschaftliche Zwänge. Stilistisch gelingt es der Autorin, leise und eindringlich zugleich zu schreiben. Ihre Sprache ist klar, oft nüchtern, aber mit einem feinen Gespür für Zwischentöne und Emotionen. Dabei bleibt sie nah an ihren Figuren, ohne sie zu instrumentalisieren. Es ist diese Nähe, die den Roman so kraftvoll macht – und die Leser*innen unweigerlich mit den Protagonistinnen mitfühlen lässt.