Unerfüllter Kinderwunsch - ein Schmerz ohne Namen

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Der Roman erzählt die Geschichte von sechs koreanischen Frauen, deren sehnlichster Wunsch – ein eigenes Kind – bislang unerfüllt geblieben ist. Alle befinden sich in Behandlung in einer Kinderwunschklinik und stehen über einen gemeinsamen Gruppenchat mit dem Namen "Hello Baby" in engem Austausch. Dort teilen sie ihre Erfahrungen, unterstützen sich gegenseitig und geben einander Halt.

Besonders berührend fand ich die persönlichen Einblicke in das Leben jeder Frau. Ich habe mit ihnen mitgefühlt, mitgelitten und ihre Entschlossenheit bewundert. Trotz der körperlich und emotional belastenden Behandlungen geben sie ihren Traum nicht auf. Das hat mich sehr beeindruckt.

Der Roman bietet auch interessante Informationen über medizinische Aspekte der Reproduktionsmedizin, wie zum Beispiel den Unterschied zwischen künstlicher Befruchtung und IVF. Gleichzeitig erhält man Einblicke in die südkoreanische Kultur. Die Schwiegerfamilie hat dort beispielsweise eine größere Bedeutung als in Deutschland.

Ein kleiner Wermutstropfen war für mich die Schwierigkeit, die sechs Protagonistinnen auseinanderzuhalten – was möglicherweise an den für mich ungewohnten Namen lag. Beim Hörbuch passte außerdem die gleichmäßige Länge der Tracks nicht immer sinnvoll zu inhaltlichen Abschnitten.
Insgesamt ist es ein bewegendes, lehrreiches und empfehlenswertes Buch, das einen Einblick in das sensible Thema des Kinderwunsches bietet.