Wenn der Wunsch zur Last wird
Kim Eui-kyung erzählt in Hello Baby die Geschichte von sechs Frauen, die sich in einer Fruchtbarkeitsklinik in Seoul begegnen – verbunden durch einen tiefen, oft unausgesprochenen Wunsch: Mutter zu werden. Über eine gemeinsame Chatgruppe namens »Hello Baby« stehen sie in engem Kontakt, tauschen Hoffnungen, Rückschläge und Zweifel aus. Der Roman beleuchtet eindrucksvoll den gesellschaftlichen Druck auf Frauen, sich über Mutterschaft zu definieren – und die Unsichtbarkeit, die mit unerfülltem Kinderwunsch oft einhergeht.
Was mir besonders gefallen hat, war die ehrliche, aber nie gefühlsduselige Darstellung dieses existenziellen Themas. Trotz meiner persönlichen Erfahrungen blieb der Roman für mich überraschend nüchtern – nicht, weil es an Tiefe mangelte, sondern weil die südkoreanischen sozialen Strukturen in Familie und Beruf so anders sind als die hiesigen. Gerade dieser kulturelle Abstand hat für eine gewisse Distanz gesorgt und mir ermöglicht, die Geschichte mit Neugier und Reflexion zu lesen, ohne emotional überrollt zu werden.
Kim Eui-kyung gelingt ein sensibles, klug komponiertes Porträt weiblicher Lebensrealitäten – mit viel Respekt für die unterschiedlichen Wege, auf denen Frauen mit gesellschaftlichen Erwartungen ringen. Die überraschende Wendung rund um die Figur Jeonghyo verleiht dem Roman zudem eine geheimnisvolle, beinahe krimihafte Note.
Ein starkes, leises Buch über Sehnsucht, Solidarität und Selbstbestimmung – unbedingt lesenswert.
Was mir besonders gefallen hat, war die ehrliche, aber nie gefühlsduselige Darstellung dieses existenziellen Themas. Trotz meiner persönlichen Erfahrungen blieb der Roman für mich überraschend nüchtern – nicht, weil es an Tiefe mangelte, sondern weil die südkoreanischen sozialen Strukturen in Familie und Beruf so anders sind als die hiesigen. Gerade dieser kulturelle Abstand hat für eine gewisse Distanz gesorgt und mir ermöglicht, die Geschichte mit Neugier und Reflexion zu lesen, ohne emotional überrollt zu werden.
Kim Eui-kyung gelingt ein sensibles, klug komponiertes Porträt weiblicher Lebensrealitäten – mit viel Respekt für die unterschiedlichen Wege, auf denen Frauen mit gesellschaftlichen Erwartungen ringen. Die überraschende Wendung rund um die Figur Jeonghyo verleiht dem Roman zudem eine geheimnisvolle, beinahe krimihafte Note.
Ein starkes, leises Buch über Sehnsucht, Solidarität und Selbstbestimmung – unbedingt lesenswert.