Gelungenes Kinderbuch

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Helsin ist in der zweiten Klasse, und sie hat einen besonderen Namen: Sie ist nämlich adoptiert und wurde in Helsinki geboren. Dumm nur, dass Louis, der Neue in der Klasse, aus ihrem Namen „Helsin, Apelsin, Apfelsine“ macht, da kriegt Helsin gleich einen Spinner. Das heißt, sie kriegt einen Wutanfall wie ein Rumpelstilzchen. Helsin weiß sofort, dass sie Louis nicht mag. Aber sie nimmt seinen Fidschileguan und steckt ihn kurzerhand in ihren Schulranzen. Dabei klaut sie doch eigentlich gar nicht. Immer dicker werden ihre Probleme, und dann fängt sie auch noch an Louis zu mögen…

Sehr sympathisch werden Helsin und ihre Klasse in dem Buch dargestellt, trotz oder gerade wegen ihrer Eigenheiten, die jedes Kind mitbringt. Dass Helsin ab und zu ihren Spinner hat, damit haben die Lehrerin und die Schüler gelernt umzugehen. Doch Helsin merkt irgendwann im Laufe des Buches, dass es auch anders geht – und das wird dann eines der Ziele, die sie erreichen möchte. Ihre Probleme werden aus Kindersicht dargestellt, wie sie sich immer mehr darin verheddert und gar keinen Ausweg mehr sieht – und wie sich dann aber doch alles wieder einfindet und zu einem guten Schluss kommt. Neben dem Spinner geht es auch um weitere Themen, die Kinder beschäftigen: Freundschaft, Ausgrenzung, Diebstahl, Adoption, der Umgang mit heftigen Gefühlen. Helsins Gedanken werden sehr authentisch dargestellt, ihre Situation nicht beschönigt, aber auch nicht bewertet. Das macht dieses Kinderbuch sehr wertvoll, zeigt es doch, dass es auch in scheinbar ausweglosen Situationen (die Kinder schneller empfinden, als wir Erwachsenen ahnen können) eine gute Lösung geben kann.

Dieses sehr einfühlsame, humorvolle und spannende Kinderbuch möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Meine Tochter hat mit glühenden Ohren zugehört und war schnell fasziniert von dieser Geschichte. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.